Termin-Chaos droht: Wie Corona den Sport-Kalender aufwirbelt
Olympia, Fussball-EM, French Open - und noch viel mehr: Die sportlichen Höhepunkte in der Mitte des Jahres fallen fast alle flach. Wann und wie es weitergeht, steht in kaum einem Fall derzeit fest. Wie soll man es auch wissen?
Das Wichtigste in Kürze
- Fast alle grossen Sport-Events dieses Sommers sind aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus bereits abgesagt oder verschoben worden.
Wann sie nachgeholt werden sollen, ist wie im Fall von Olympia aktuell noch offen.
Fest steht aber: Die Planer stehen vor einer aussergewöhnlichen Herausforderung. Denn niemand weiss, wie lange die Corona-Pandemie andauert. Ein Überblick über die Lage bei den wichtigsten Sportereignissen:
Olympia: Die 32. Sommerspiele werden auf das nächste Jahr verlegt. Wann genau das Mega-Event in Tokio nun stattfinden soll, ist aber unklar. Für die Terminfindung will das IOC schnell in die Abstimmung mit den internationalen Sportfachverbänden gehen. Olympia soll spätestens im Sommer 2021 nachgeholt werden.
FUSSBALL-EM: Die Fussball-Europameisterschaft ist den Olympischen Spielen schon einen Schritt voraus - sie hat schon einen konkreten Nachholtermin. Das paneuropäische Turnier soll vom 11. Juni bis 11. Juli 2021 ausgetragen werden. In diesen Zeitraum wird Olympia also schon mal nicht stattfinden.
FUSSBALL-EUROPAPOKAL: Auch hier bleibt vieles unklar. Die UEFA hatte jüngst die ursprünglich Ende Mai geplanten Endspiele in der Champions League und Europa League auf unbestimmte Zeit verschoben. Das Finale in der Königsklasse sollte ursprünglich am 30. Mai in Istanbul steigen, das Endspiel in der Europa League am 27. Mai in Danzig. Von der Verlegung ist auch die Champions League der Frauen betroffen, wo der Sieger am 24. Mai in Wien ermittelt werden sollte.
FUSSBALL-Bundesliga: Mindestens bis zum 30. April wird auch in der Bundesliga der Ball auf Empfehlung der Deutschen Fussball Liga (DFL) ruhen. Auf ihrer Mitgliederversammlung am 31. März sollen die 36 Clubs diese Empfehlung beschliessen.
FORMEL 1: Bis einschliesslich 7. Juni (Grand Prix in Aserbaidschan) sind alle Rennen gestrichen.
EISHOCKEY-WM: Die WM in der Schweiz wurde ersatzlos gestrichen.
LEICHTATHLETIK-EM: Die für 25. bis 30. August geplante nacholympische Veranstaltung ist noch nicht abgesagt. Der Weltverband hofft, dass irgendwann in diesem Jahr seine Athleten noch Wettkämpfe bestreiten können, möglicherweise bei Ein-Tages-Meetings in einer verspäteten Freiluft-Saison.
HANDBALL-BUNDESLIGA: Der Spielbetrieb ruht weiter, vorerst bis Ende April. Die Verantwortlichen haben aber weiter die Hoffnung, die Saison noch zu Ende zu spielen. Ob das funktioniert, wird spätestens Mitte Mai entschieden.
BASKETBALL-BUNDESLIGA: Ähnlich ist es auch in der BBL. Bis zum 30. April setzt der Spielbetrieb zunächst aus. Nach rund dreistündigen Beratungen entschieden sich die Verantwortlichen erst am Mittwoch noch einmal gegen einen Abbruch der Saison, wie ihn die Deutsche Eishockey Liga vor kurzem beschlossen hatte.
US-PROFILIGEN: Alle grossen Ligen haben den Spielbetrieb vorerst eingestellt. Wann es weitergeht, ist offen.
TENNIS: Die French Open wurden bereits verschoben und sollen nun vom 20. September bis 4. Oktober ausgetragen werden. Was mit Wimbledon passiert, ist noch offen. Dass der Klassiker wie geplant vom 29. Juni bis 12. Juli stattfinden kann, gilt angesichts der aktuellen Entwicklungen aber als unwahrscheinlich.
GIRO D'ITALIA: Die zweitgrösste Rundfahrt der Welt ist wie alle Frühjahrsklassiker abgesagt worden. Ob die Rennen nachgeholt werden, ist noch offen.