Totilas (†): Das sind die erfolgreichen Nachkommen des Wunderpferdes
Der Tod von Wunderpferd Totilas (†20) ist ein Schock für den Reitsport. Vor allem als Deckhengst war Totilas begehrt. Denn seine Nachkommen sind erfolgreich.
Das Wichtigste in Kürze
- 2010 wurde der damalige Weltmeisterhengst Totilas zum teuersten Dressurpferd der Welt.
- Nun ist das «Wunderpferd» im Alter von 20 Jahren einer Magenkolik erlegen.
- 1000 Fohlen soll es von Totilas geben – seine erfolgreichen Erben sind heiss begehrt.
Als das «Wunderpferd» Totilas 2010 verkauft wurde, war der damals zehnjährige Hengst gerade auf dem absoluten Höhepunkt. Unter dem Holländer Edward Gal hatte das Warmblut zwei Weltmeistertitel geholt. Schon 2009 trug «Toto» Gal zum EM-Titel.
Trotzdem war die Summe von rund 10 bis 15 Millionen Franken damals geradezu exorbitant. Den bis dahin höchsten Preis für ein Dressurpferd sprengte Käufer Paul Schockemöhle um mehr als das Vierfache. Die Sportrechte verkaufte er weiter, die Zuchtrechte aber behielt er.
Zehn Jahre später muss Schockemöhle den Tod seines Wunderpferdes verarbeiten. Und den Verlust eines der begehrtesten Zuchthengste der Welt. «Allzu viel Sperma ist nicht mehr da», bedauert Schockemöhle.
Begehrte Hengste aus Totilas' Leisten
Zwischen 500 und 1000 Fohlen hat Totilas auf künstlichem Wege in seinem Leben gezeugt. Für eine Befruchtung mit dem begehrten Samen waren rund 3000 Franken fällig. Und bei vielen seiner Nachkommen haben sich diese Kosten bereits gelohnt.
Der erfolgreichste unter Totilas Erben ist Total Hope. Der achtjährige Hengst holte in seinem Leben schon mehr als 10'000 Franken Gewinnsumme. Unter Isabell Freese gewann Total Hope im Vorjahr den Nürnberger Burg-Pokal.
Sein Halbbruder Birkhof's Topas FBW kommt zwar nicht annähernd auf ein so hohes Preisgeld wie Total Hope. Dafür ist der neunjährige Württemberger selbst als Zuchthengst begehrt. Sein Sohn Thapelo stand 2020 beim deutschen Dressur-Championat im Finale.
Mit Toronto Raptor entstammt auch ein erfolgreiches Springpferd aus Totilas Leisten. Der achtjährige Holsteiner brachte bisher rund 6000 Franken an Preisgeldern ein.
Was mit dem restlichen Sperma von Totilas geschehen wird, ist noch unklar. Sicher ist aber: Seine Söhne werden als Zuchthengste nun um ein Vielfaches begehrter sein als ohnehin schon. 25 seiner Söhne wurden in Deutschland gekört.