National League: Diese Themen sorgen für heissen Eishockey-Sommer
Salary Cap, Liga-Aufstockung, mehr Ausländer: Heute beraten die Schweizer Eishockey-Klubs brisante Themen. Entscheide sind allerdings noch nicht zu erwarten.
Das Wichtigste in Kürze
- Mit der heutigen Liga-Versammlung beginnt in der Schweiz ein brisanter Eishockey-Sommer.
- Es geht um die Einführung einer Lohnobergrenze, eine Liga-Aufstockung und mehr Ausländer.
- Heute wird diskutiert, im August soll dann entschieden werden.
Dem Schweizer Eishockey steht ein turbulenter Sommer bevor. An der heutigen Liga-Versammlung in Bern soll dabei der Grundstein gelegt werden.
Auf der Traktandenliste: Salary Cap, Liga-Aufstockung, mehr Ausländer. Themen, die schon lange durch die National League geistern. Und aufgrund der Corona-Krise zuletzt zusätzlich an Brisanz gewannen.
Entscheide sind heute allerdings noch nicht zu erwarten. Die Klubs diskutieren zuerst – wichtige Änderungen sollen wohl überlegt sein. Erst an der Liga-Versammlung am 27. August soll dann entschieden werden.
Aufstockung der National League
Schon klar ist, dass es nächste Saison in der National League und Swiss League keine Absteiger geben wird. Der Aufstieg ist jedoch in beiden Ligen möglich. Heisst: Es könnte sein, dass übernächste Saison in der National League 13 statt zwölf Teams spielen.
Unklar ist, ob die Liga im Anschluss wieder auf zwölf Teams reduziert wird, was jedoch schwierig zu realisieren wäre. Dazu fordern diverse Klubs, dass es länger keinen Absteiger geben soll. Die Folgen der Corona-Krise werden im Schweizer Eishockey noch während Jahren spürbar sein.
Ausländer-Frage
Bis und mit der nächsten Saison sind pro Team vier ausländische Akteure einsatzberechtigt. SCB-Boss Marc Lüthi möchte diese Regel am liebsten gleich ganz aufheben. Mit einer unbegrenzten Anzahl Ausländer würde die Lohn-Summe sinken, da auf einen grösseren Markt an Spielern zugegriffen werden kann.
Umfrage
Soll die Ausländer-Beschränkung in der National League aufgehoben werden?
Andere Klub-Bosse sehen nicht darin das Problem der zu hohen Löhne und wollen die Ausländer-Beschränkung beibehalten. Sie befürchten, dass die Förderung von Schweizer Spielern bei einer Aufhebung der Ausländer-Beschränkung leiden wird. Denkbar ist aktuell ein Kompromiss mit der Erhöhung der Ausländer auf sechs.
Salary Cap zur Eindämmung der Löhne
Einschneidend für die National League wäre die Einführung einer Gehaltsobergrenze. Viele sehen hier die einzige Möglichkeit, die Lohnsummen in den Griff zu bekommen.
Das Konzept von HCD-Präsident Gaudenz Domenig sieht eine Obergrenze der Gesamt-Lohnsumme vor. Wer diese überschreitet, muss eine «Luxussteuer» zahlen. Diese kommt den Klubs zu gute, die unter der Obergrenze bleiben.
Die Vorschlag stösst auf offene Ohren. Ein ähnliches System zur Eindämmung der Löhne hat sich im US-Sport bewährt.
Heute werden sich wohl erste Tendenzen herauskristallisieren. Klar ist: Der Schock der Corona-Krise sitzt bei allen Klubs tief, die Kosten müssen zukünftig gedrückt werden.