Boris Johnson: Russlands EM-Bewerbung «jenseits von Satire»

Die Bewerbung Russlands für die Austragung einer Fussball-EM kommt kurz nach dem Einmarsch von Putins Truppen in die Ukraine. Boris Johnson schüttelt den Kopf.

Boris Johnson, Premierminister von Grossbritannien, äussert sich zu Russlands EM-Bewerbung. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Boris Johnson hält Russlands Bewerbung für die Austragung einer EM für schlechte Satire.
  • Der britische Premier würde das Fussball-Turnier 2028 lieber an die Ukraine vergeben.

Da scheint der britische Premier Boris Johnson kurzzeitig durcheinander gekommen zu sein.

«Das Beste» sei, das EM-Turnier 2028 an die Ukraine zu vergeben, sagte Johnson in Brüssel dem TV-Sender Sky angesprochen auf die russische Bewerbungsabsicht für die Fussball-Europameisterschaft in sechs Jahren. Um diese bewerben sich allerdings gemeinsam auch Grossbritannien und Irland.

Gefragt worden war Johnson allerdings auch konkret danach, ob er angesichts der russischen Bewerbung nicht denke, dass die Ukraine der Ausrichter sein sollte. In seiner Antwort verurteilte der britische Premier den Russland-Versuch als «jenseits von Satire».

Er glaube nicht daran, dass irgendjemand dies ernsthaft in Betracht ziehen würde. Das gelte für jede kulturelle Veranstaltung. «Das Beste wäre natürlich, dass sich die gesamten russischen Streitkräfte sofort aus der Ukraine zurückziehen und ihnen das Turnier überlassen», sagte Johnson.

Wird russischer Verband nun ausgeschlossen?

Der russische Verband hatte am Mittwoch überraschend offiziell seine Absicht für eine Bewerbung um das EM-Turnier 2028 oder 2032 abgegeben. Englischen Medienberichten zufolge erwägt die Europäische Fussball-Union nun einen Ausschluss des russischen Verbands.

Für 2028 sind Grossbritannien und Irland grosser Favorit, für 2032 scheint Italien vorne zu liegen. Die Türkei will wie Russland das Grossereignis entweder 2028 oder 2032 ausrichten. Die Entscheidung soll im September 2023 fallen.