Hoffenheim verpasst Sprung an die Spitze - 2:2 gegen Fischers Union

Vier Tore, aber kein Sieger: Hoffenheim verpasst mit dem 2:2 gegen Urs Fischers Union Berlin den Sprung an die Tabellenspitze der Bundesliga.

Unions Genki Haraguchi (r) im Laufduell mit dem Hoffenheimer Andrej Kramaric. Foto: Uwe Anspach/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Hoffenheim und Union Berlin trennen sich vor 8014 Fans mit 2:2.
  • Die TSG hätte mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen können.

Das Team von Trainer Sebastian Hoeness kam trotz Führung nicht über ein 2:2 (2:1) gegen Europa-Starter 1. FC Union Berlin hinaus.

Vor 8014 Zuschauern erzielten Kevin Akpoguma (14. Minute) und Jacob Bruun Larsen (30.) die Tore für die Gastgeber, für Union trafen Niko Giesselmann (10.) zur Führung und Taiwo Awoniyi (47.) später zum Ausgleich. Beide Clubs sind in der laufenden Pflichtspiel-Saison noch unbesiegt. In der Schlussphase sah Berlins Marvin Friedrich noch die Gelb-Rote Karte (90.+4).

Union startet mit Selbstvertrauen

Nach ihren jüngsten 4:0-Siegen (Hoffenheim in Augsburg, Union bei Kuopio) gingen die Teams mit einer grossen Portion Selbstvertrauen ins Spiel - und das merkte man. Im Nieselregen von Sinsheim agierten beide Teams mutig und offensiv, die ersten Torraumszenen liessen nicht lange auf sich warten.

Aussenspieler Giesselmann, der für Polens EM-Teilnehmer Tymoteusz Puchacz in die Elf von Trainer Urs Fischer rotierte, kam nach einem Abpraller im Strafraum frei zum Abschluss und verwandelte zur Führung.

Die TSG konnte das bei der Rückkehr der Fans in der trotzdem eher spärlich besuchten Arena nicht schocken. Nur drei Minuten später servierte Mittelfeldspieler Angelo Stiller, der den Vorzug vor Dennis Geiger erhielt, von rechts punktgenau in die Mitte, wo Abwehrrecke Akpoguma nur noch einköpfen musste.

Das von Spielwitz und Tempo geprägte Bundesliga-Spiel lieferte von Anfang an starke Einzelaktionen. Union-Stürmer Max Kruse donnerte erst einen Freistoss ans Lattenkreuz (17.), kurz danach legte er ganz stark für seinen Angriffspartner Awoniyi auf, der am herauseilenden Oliver Baumann scheiterte. Auch Andreas Luthe konnte sich im Tor der Hauptstädter auszeichnen, er parierte einen wuchtigen Schuss von Bruun Larsen (24.).

Beide Teams mit eingespielten Abläufen

Im Gegensatz zum derzeitigen Trend zum Trainerwechsel, bei dem im Sommer gefühlt die halbe Liga mitmachte, haben Hoffenheim und Union ihre Übungsleiter im Sommer gehalten. Das macht sich im bisherigen Saisonverlauf bezahlt: Die Abläufe sind eingespielt, System und Automatismen funktionieren.

Am Sonntag stellte dies zunächst die TSG unter Beweis. Mit Regisseur Andrej Kramaric und den Flügelspielern Bruun Larsen und Christoph Baumgartner ging es rasant in die Spitze, den starken Eindruck vom Sieg in Augsburg bestätigte die Hoeness-Elf.

Ideal zu sehen war dies vor dem zweiten Hoffenheimer Tor. Der WM-Zweite Kramaric, der schon in der Vorwoche drei Assists lieferte, steckte perfekt durch auf Bruun Larsen, der nur noch an Luthe vorbei zum 2:1 einschiessen musste. Für Kramaric war es das siebte Bundesliga-Spiel in Serie, in dem er an mindestens einem Treffer beteiligt war.

Während der Halbzeitpause setzte starker Regen in Sinsheim ein - und auf dem Feld kam Union deutlich wacher zurück. Der omnipräsente Kruse leitete erneut einen Angriff ein, sein Sturmpartner Awoniyi verwandelte im Nachschuss zum 2:2-Ausgleich. Kruse hatte in der Folge gar den Siegtreffer auf dem Fuss, doch der wiederholt stark reagierende Baumann hielt das Remis für die TSG fest.