Jürgen Klopp: «Wir dachten, all unsere Träume würden platzen»

Liverpool-Coach Jürgen Klopp und Verteidiger Andrew Robertson sprechen in einer Kampagne über ihre psychische Gesundheit und Probleme, mit denen sie kämpfen.

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Instagram/ @heads_together - Jürgen Klopp und Andy Robertson sprechen im Rahmen der «Heads Up»-Kampagne über ihre psychische Gesundheit.

Das Wichtigste in Kürze

  • Jürgen Klopp und Andrew Robertson reden offen über ihre psychische Gesundheit.
  • So erklärt der «Reds»-Trainer, wie schwer der Verlust des Vaters noch heute für ihn ist.
  • Auch Liverpool-Verteidiger Robertson hat bis heute mit einem Schicksalsschlag zu kämpfen.

Im Zuge der «Heads Together»-Kampagne haben Liverpool-Trainer Jürgen Klopp und Verteidiger Andy Robertson über das Thema der psychischen Gesundheit gesprochen.

Der Erfolgscoach erzählt offen: «Es gab Momente im Lockdown, in denen wir dachten, all unsere Träume würden platzen. Es war also ein Rückschlag, aber es war ein Rückschlag für uns alle zusammen. Wir konnten uns gegenseitig beruhigen», so der 53-Jährige bezüglich Liverpools Titelambitionen.

Für Jürgen Klopp ist die gemeinsame Unterstützung in der Mannschaft wichtig. - keystone

Für den Erfolgstrainer ist klar: «Es hilft, wenn man nicht die ganze Last auf den eigenen Schultern spürt. Ich glaube, es gibt kein Problem, dass gross oder klein genug ist, dass man nicht darüber reden kann.»

Schwerer Beginn der Profi-Fussballkarriere

Andy Robertson verriet, dass er insbesondere zu Beginn seiner Profikarriere am meisten zu kämpfen hatte. Erst seitdem er Kinder hat, konnte er sich wieder mehr öffnen. «Früher blockte ich alles ab. Ich dachte, meine Probleme sind nur meine Probleme», so der 26-Jährige.

Jürgen Klopp holte Andy Robertson 2017 zu Liverpool. - keystone

Der frühe Verlust seiner geliebten Tante setzte dem linken Aussenverteidiger stark zu: «Sie war eine, die immer geglaubt hat, dass ich etwas Besonderes bin. Auch wenn das in meiner Jugend wahrscheinlich niemand geglaubt hat.» Für Robertson ist es nun besonders hart, dass sie seine Erfolge im Fussball nicht miterleben kann.

Jürgen Klopp: «Meine wirkliche Karriere hat er nie gesehen»

Ähnlich ergeht es Jürgen Klopp mit seinem Vater: «Er hat mich durch meine ganze Karriere gepusht. Es gab harte Kritik. Doch leider hat er meine Trainer-Karriere nicht mehr miterlebt.»

Kurz vor Klopps Karrierestart als Trainer verstarb sein Vater. «Meine richtige Trainer-Karriere hat er nie gesehen. Er starb vier Monate bevor ich einer wurde», so «Kloppo». Der Vater fehlt dem Sohn: «Es ist noch immer schwer von Zeit zu Zeit.»

Klopp hat den FC Liverpool unlängst zur ersten englischen Meisterschaft sei 30 Jahren geführt. Er wurde zuletzt in England zum Coach des Jahres gekürt. Ende Februar 2001 hatte Klopp seine Trainerkarriere beim Mainz begonnen.