Newcastle United: Khashoggi-Verlobte warnt vor Saudi-Übernahme
Khashoggi-Verlobte Hatice Cengiz will mit einem erneuten Aufruf an die Fans von Newcastle United die Übernahme des Vereins durch Saudi-Arabien verhindern.
Das Wichtigste in Kürze
- Khashoggi-Verlobte Hatice Cengiz wendet sich erneut an die Fans von Newcastle United.
- Der Klub solle unter keinen Umständen an Saudi-Arabien verkauft werden.
- Dem Staat um Kronprinz bin Salman werden zahlreiche Menschenrechtsverstösse vorgeworfen.
Hatice Cengiz, die Verlobte des ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi, ruft erneut zum Stopp der Newcastle-Übernahme durch Saudi-Arabien auf.
Am Montag richtete sie sich mit einer Erklärung an die Medien: «Der innere Kreis des Kronprinzen steht wegen Mordes in der Türkei und unter neuen Sanktionen im Vereinigten Königreich vor Gericht.»
Cengiz betont: «Hinsichtlich dieser Tatsachen dürfen die Regierung und Premier League die Übernahme von Newcastle United durch den saudischen Investitionsfonds nicht zulassen!»
Übernahme von Newcastle United kurz vor Abschluss
Die Pläne des Verkaufes vom Traditionsklub Newcastle United verhärten sich zunehmend. So soll der Abschluss gemäss «Guardian» mit einer Wahrscheinlichkeit von 90 Prozent getätigt werden. Der unbeliebte Klubeigentümer Mike Ashley soll Newcastle für umgerechnet 360 Millionen Schweizer Franken verkaufen.
So weit, so gut, denn die Fans wünschen sich seit Langem einen Verkauf des Vereins. Das Problem liegt beim potenziellen Käufer. Ashley befindet sich im Gespräch mit einem Konsortium, hinter dem der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman steckt.
Dem Wüstenstaat werden etliche Menschenrechtsverstösse vorgeworfen. Bin Salman wird zudem für die Ermordung von Hatice Cengiz' Verlobtem, dem Journalisten Jamal Khashoggi, im Oktober 2018 verantwortlich gemacht.
Auch «Sportswashing» soll der Kronprinz im grossen Stil betreiben. Dadurch will er sein Bild in der Öffentlichkeit aufbessern, indem er grosse Investitionen in Sportklubs und Veranstaltungen tätigt.
«Der Kronprinz wird der Alptraum»
Bereits Ende Juni hat sich Hatice Cengiz mit einem Appell an die Fans von Newcastle United gerichtet:
«An die Newcastle-Fans, wenn ihr mit dem derzeitigen Eigentümer nicht zufrieden seid, dann wird der Kronprinz noch viel schlimmer sein. Den Fans möchte ich sagen, wenn Mike Ashley für euch ein böser Traum ist, dann wird der Kronprinz ein Alptraum.»
Kein Novum in der Premier League
Obwohl moralische Zweifel bei der Übernahme mitschwingen, ist dies kein Grund für eine Unterbindung des Verkaufes. Jenes zeigen vergangene Beispiele in der Premier League. So hat der russische Oligarch Roman Abramowitsch 2003 den FC Chelsea gekauft.
2008 war es Mansur bin Zayed Al Nahyan, der bei Manchester City einstieg. Er ist ein Mitglied der Herrscherfamilie in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Und auch Sheffield United ist seit Neustem unter den Fittichen des saudischen Prinzen Abdullah bin Musaad.