Norwegen bringt Menschenrechtsfragen auf Fifa-Agenda
Der norwegische Verband will am Fifa-Kongress auch über Menschenrechte sprechen. Auch die Verantwortung der Fifa soll thematisiert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Beim Fifa-Kongress wird dank Norwegen auch über Menschenrechte gesprochen.
- Der Verband fordert vom Weltverband eine Stellungnahme zur Verantwortlichkeit.
- Mehrere Länder verweigern Gianni Infantino die Stimme, es gibt aber keine Gegenkadidaten.
Der norwegische Fussball-Verband fordert von der Fifa beim Kongress am Donnerstag in Kigali eine ausführliche Stellungnahme zur Verantwortlichkeit in Menschenrechtsfragen. Der Verband mit Fifa-Kritikerin Lise Klaveness an der Spitze hat für die Vollversammlung in Ruanda einen entsprechenden Antrag eingereicht. Das Menschenrechtsthema war vor und während der WM in Katar vermehrt aufgekommen, der WM-Gastgeber stand international zeitweise massiv in der Kritik.
Der norwegische Verband fordert in dem Antrag eine Diskussion speziell über die Verantwortung der Fifa in Katar sowie eine Debatte darüber, wie der Weltverband seiner Verantwortung bei kommenden Turnieren nachkommen wolle.
Weil die Fifa sich nach Angaben der Kritiker in diesen Fragen wenig auskunftsfreudig gezeigt hatte, verweigern der Deutsche Fussball-Bund, der norwegische und der schwedische Verband Fifa-Präsident Gianni Infantino die Unterstützung bei dessen heute angestrebter Wiederwahl.
Die Vorschläge der Mitgliedsverbände zur Kongress-Agenda sind unter Punkt zehn der Tagesordnung zu finden – nach der Präsidentschaftswahl.
Saudi-Arabien will sich für WM 2030 bewerben
Noch in Katar hatte Infantino bekräftigt, dass es einen Entschädigungsfonds für die Gastarbeiter in Katar geben und eine Gewerkschaftsvertretung in Doha aufgebaut werde. Über die Fortschritte wurde bislang kaum informiert. Kritikern gehen die Massnahmen in Katar zudem nicht weit genug.
Für die WM 2030 will sich dem Vernehmen nach auch Saudi-Arabien bewerben, das Land wird noch deutlicher als Katar wegen Menschenrechtsverstössen kritisiert.
Klaveness hatte beim Fifa-Kongress vor knapp einem Jahr in der katarischen Hauptstadt Doha angesichts der Menschenrechtslage in dem Emirat deutliche Kritik am Weltverband und am Ausrichter der WM 2022 geübt.