Spanische Profi-Spielerinnen und Verband gründen Kommission

Nach der schweren Krise im spanischen Frauenfussball, ausgelöst durch den Kuss-Skandal, haben die Konfliktparteien eine gemeinsame Kommission gegründet.

Die spanischen Spielerinnen gründen eine Kommission. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Spaniens Profi-Spielerinnen und der Verband gründen nach dem Kuss-Skandal eine Kommission.
  • Diese soll Reformen für den Frauenfussball und den Schutz vor sexueller Gewalt umsetzen.
  • Die Nationalspielerinnen nehmen das Training wieder auf, Jenni Hermoso ist zurück im Team.

Die spanischen Profi-Fussballerinnen und der nationale Verband RFEF sowie die oberste Sportbehörde CSC haben eine gemeinsame Kommission gegründet. Diese soll nach dem Kuss-Skandal für tiefgreifende Reformen sorgen. Das gab der Verband bekannt.

Dabei geht es unter anderem um ein Ende sexueller Gewalt. Auslöser ist der Kuss, den Ex-RFEF-Präsident Luis Rubiales Weltmeisterin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung im August in Sydney aufgezwungen hatte.

Die Nationalspielerinnen hatten in der Folge mit einem Streik gedroht. Der konnte abgewendet werden, als sich beide Seiten Ende September auf Reformschritte und die Bildung der Kommission verständigten.

«Ein sehr wichtiger Tag für uns alle»

RFEF-Präsident Pedro Rocha hob die Bedeutung der Vereinbarung hervor. «Es ist ein wichtiger Tag für uns alle – wir haben dieser Mannschaft zugehört und versuchen, alle Probleme zu lösen.» So sollen Mechanismen zur Prävention erarbeitet werden. Auch für Fälle, in denen es zu Diskriminierungen oder sexueller Belästigung und Belästigung aufgrund des Geschlechts kommt.

Aber es geht nicht nur darum, solche Verhaltensweisen wie den aufgezwungenen Kuss auf den Mund von Hermoso künftig zu verhindern. Sondern auch um Massnahmen zur weiteren Professionalisierung des Frauenfussballs, schrieb die Zeitung «El País». Zudem geht es um ein faires Vergütungssystem in allen Sportkategorien.

Ferner verpflichten sich die Parteien, konkrete Massnahmen zum Schutz junger Mütter und Anspruch auf Stillzeiten zu ergreifen sowie Schlichtungsmechanismen vorzuschlagen.

Die Nationalspielerinnen nahmen indes das Training vor den beiden nächsten Nations-League-Spielen auf. An diesem Freitag geht es unter Leitung von Nationaltrainerin Montse Tomé gegen Italien. Am Dienstag kommender Woche folgt das Spiel gegen die Schweiz. Erstmals wieder dabei war auch Hermoso.