WM 2022: Sepp Blatter kritisiert Infantino-Rede in Katar
Gianni Infantino hält vor dem Start der WM 2022 in Katar eine fragwürdige Rede – und wird dafür kritisiert. Auch Vorgänger Sepp Blatter findet klare Worte.
Das Wichtigste in Kürze
- Sepp Blatter kritisiert seinen Nachfolger Gianni Infantino heftig.
- Dem Fifa-Präsidenten sei mit seiner Rede zum WM-Start ein klassisches Eigentor erzielt.
Seit Sonntag läuft die WM 2022 in Katar – und hat bereits für weitere unrühmliche Schlagzeilen gesorgt. Schon am Freitag wurde bekannt, dass in den Stadien nun doch kein Bier ausgeschenkt wird. Beim Eröffnungsspiel verliessen die katarischen Fans das Stadion schon zur Pause. Und am Samstag sorgt Fifa-Präsident Gianni Infantino (52) für Aufsehen.
In der 90-minütigen Rede an der Eröffnungs-Pressekonferenz der WM 2022 eckt der Walliser mit vielen Aussagen an. So erklärt er zum Beispiel, er habe «heute sehr starke Gefühle. Ich fühle mich als Katarer, als Araber. Heute fühle ich mich homosexuell, heute fühle ich mich behindert.»
Sepp Blatter: «Infantino hat jegliche Distanz zu Katar verloren»
Zudem vergleicht er sich unglücklich mit verfolgten Minderheiten und unterdrückten Frauen. «Ich wurde früher gemobbt, weil ich rote Haare hatte», so der Schweizer.
Und: Infantino prangert die «Doppelmoral» der Europäer an, die sich hüten sollen, moralische Ratschläge zu verteilen.
Der Monolog sorgt für viel Kritik – und ruft auch seinen Vorgänger Sepp Blatter (86) auf den Plan. «Ich muss mich diesen Voten anschliessen. Eines Fifa-Präsidenten war diese Rede schlichtweg unwürdig», so Blatter auf «linkedin». Und Blatter legt nach: «Infantino, der seit rund einem Jahr in Doha wohnt, hat jegliche Distanz zu Katar verloren.»
«Rede vor Start der WM 2022 war ein klassisches Eigentor»
Geht es nach dem Infantino-Vorgänger, hätte dieser eigentlich eine Kontrollfunktion auszuüben. «Und er sollte nicht in die operativen Geschäfte eingreifen», so der 86-Jährige.
Ob Infantino diese Rede aus freien Stücken hielt, oder ihm jemand dazu geraten habe, werde wohl die Fifa-Kommunikationsabteilung noch beschäftigen.
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Doch für Blatter ist klar: «Die Rede des Fifa-Präsidenten vor dem Start der WM 2022 war das, was jede Mannschaft unbedingt verhindern will: Ein klassisches Eigentor.»