Brasilien und Argentinien testen in Mekka

Während Saudi-Arabien von allen Seiten unter Druck steht, spielen Brasilien und Argentinien heute Dienstagabend in Mekka ein Freundschaftsspiel.

Nicolas Otamendi (rechts, Argentinien) und Paulo Zabaleta (Mitte) versuchen Neymar (links, Brasilien) am Schuss zu hindern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Brasilien und Argentinien bekommen viel Geld für das Spiel in Mekka.
  • Lionel Messi figuriert nicht im Kader, er nimmt sich eine Pause.
  • Beide Teams könnten nach der enttäuschenden WM eine seriöse Standortbestimmung brauchen.

Saudi-Arabien ist wegen der Kashoggi-Affäre international stark unter Beschuss. Nichtsdestotrotz spielen heute Dienstagabend Brasilien und Argentinien in der King Abdullah Sports City westlich von Mekka. Es ist ein Freundschaftsspiel, das vor allem neue Märkte erschliessen soll.

Sportlicher Wert ist gleich Null, dafür gibts Geld

Es ist nicht das erste Mal, dass populäre Teams ein Match freiwillig an einem Ort spielen, wo sie sich zusätzliche Fans zu gewinnen erhoffen. In der Saisonpause sind Spiele in Asien und den USA mittlerweile an der Tagesordnung. Der FC Barcelona versuchte es mit Girona in den USA sogar mit einem Pflichtspiel, wurde aber zurückgepfiffen. 

Nationalteams profitieren zwar nicht von Werbe-Einnahmen, wohl ihre Spieler, die an Popularität gewinnen. Und, wie kolportiert wird, sollen Brasilien und Argentinien für dieses Match drei Millionen Dollar erhalten.

Der sportliche Wert der Partie ist gleich Null. Während es in der Nations League in Europa zumindest ein bisschen um etwas geht, ist Brasilien gegen Argentinien ein reines Schaulaufen. Allerdings ohne Lionel Messi, der schon seit Längerem über einen erneuten Rücktritt aus der Nationalmannschaft nachdenkt und sich eine Auszeit genommen hat.

Lionel Messi stützt enttäuscht seine Arme ab. - Keystone

Seriöse Standortbestimmung?

Eine seriöse Standortbestimmung für beide Teams nach der enttäuschenden WM scheint unter diesen Vorzeichen schwierig. Die beiden südamerikanischen Topteams waren im Achtelfinale (Argentinien) und Viertelfinale (Brasilien) ausgeschieden.