Bundesliga: Hamburger SV kämpft gegen den Abstieg
Der letzte Dinosaurier der Bundesliga ist vom Aussterben bedroht: Hamburg kämpft gegen Gladbach um den Klassenerhalt – und ist gleichzeitig auf Schützenhilfe angewiesen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der HSV steht vor einem der wichtigsten Spieltage der Vereinsgeschichte.
- Die Hamburger sind für den Klassenerhalt auch auf fremde Hilfe angewiesen.
- Der Bundesliga-Dino ist noch nie aus der höchsten Liga abgestiegen.
Es wäre eine Premiere: Noch nie war der Hamburger SV zweitklassig, der «Dino» ist das letzte verbleibende Gründungsmitglied der deutschen Bundesliga. Eine grosse Uhr im Stadion zeigt die Zugehörigkeit in der Beletage an. In den letzten Jahren gelingt jeweils in der Relegation die Rettung, 2015 sogar erst mit einem Freistosstreffer in der Nachspielzeit durch Ex-Basler Marcelo Diaz.
Grosser Fan-Support
In Hamburg werden alle Kräfte mobilisiert. Beim öffentlichen Training unter der Woche unterstützen 2000 Fans die Mannschaft und motivieren die Profis mit riesigem Applaus und der klaren Botschaft: «Niemals 2. Liga». Trainer Christian Titz ist beeindruckt: «Mit so vielen Leuten hatte ich nicht gerechnet. Aber das zeigt, dass die Mannschaft die Fans wieder abgeholt hat. Wir sind eine richtig tolle Einheit!»
Aufwärtstrend und Rückschlag
Dank Titz gibt es in der Hansestadt überhaupt noch Hoffnung auf den Klassenerhalt: Der 47-Jährige wird am 13. März zum Cheftrainer befördert. Zuvor trainierte er die zweite Mannschaft. Unter Titz geht's langsam aber stetig aufwärts: Drei von sieben Spielen werden gewonnen, darunter ein 3:2 gegen Vizemeister Schalke 04. Erst vor Wochenfrist kommt es zum Rückschlag: Die 0:3-Niederlage gegen Frankfurt lässt die Hoffnung auf den Klassenerhalt wieder kleiner werden. Gegen Mönchengladbach (Samstag, 15.30 Uhr) muss ein Sieg her, zudem darf Wolfsburg gegen den bereits abgestiegenen FC Köln nicht punkten.
Hoffnungsträger Titz
Auf der Trainerbank hat der HSV für Klarheit gesorgt: Christian Titz wird auch in der nächsten Saison die Geschicke leiten – unabhängig der Ligazugehörigkeit. «Wir sind uns einig, dass wir mit ihm weiterarbeiten wollen», sagt Aufsichtsrats-Chef Bernd Hoffmann. Titz habe nicht nur Punkte geholt, sondern auch wieder Spielfreude vermittelt und Lebensgeister geweckt.