BVB steht wegen unerlaubter Glücksspielwerbung im Visier der Justiz
Kein europäisches Topteam kommt mehr ohne lukrative Werbedeals mit Sportwettenanbieter aus. Nun werden aber Unzulässigkeiten bekannt – unter anderem beim BVB.
Das Wichtigste in Kürze
- Der BVB steht wegen unerlaubter Glückspielwerbung im Visier der Justiz.
- Vielfach bieten die Partner neben Sportwetten auch illegale Glücksspiele an.
- Dortmund wirbt so nicht nur für den legalen Bereich, sondern auch für den verbotenen.
- Auch Fortuna Düsseldorf, der 1.FC Köln und Werder Bremen stehen deswegen in der Kritik.
Lukrative Sponsorendeals mit Sportwettenanbieter wie «Bwin», «Betway» oder «Tipico» – im Fussball ist dies schon länger keine Seltenheit mehr. Aus moralischer Sicht sind solche Partnerschaften bedenklich. Rein rechtlich ist eine Zusammenarbeit aber absolut zulässig. Bisher jedenfalls.
Nun zeigen Recherchen von «ARD» aber: Es gibt einen bisher unbekannten Graubereich. So wurden beim Fortuna Düsseldorf, dem 1.FC Köln und Werder Bremen unerlaubte Werbetätigkeiten festgestellt. Gegen den BVB wurde deswegen bereits ein Verfahren eingeleitet.
Werbung für erlaubtes und unerlaubtes Glücksspiel
Das Problem liegt nicht primär bei den Sportwetten. Vielmehr verbergen die Zusatzangebote der Wettanbieter Tücken für die Fussballclubs. So bietet «Bwin» auf seiner Webseite auch in Deutschland verbotene virtuelle Glücksspiele wie Roulette und Spielautomaten an.
Mit den Logos der Sportwettenanbieter auf den Trikots, den Werbebanden oder der Vereinsseite werben der BVB und Co. nicht nur für den legalen Bereiche ihrer Sponsoren, sondern auch für die illegalen Angebote.
BVB muss handeln
Dem «ARD» sagte die Bezirksregierung Düsseldorf, dass die Clubs ihrer Einschätzung nach nicht bewusst versucht hätten, die Rechtslage zu umgehen. Daher könne man ihnen kein «absichtliches rechtswidriges Handeln» vorwerfen.
Die Vereine wurden nun über die Verstösse informiert und aufgefordert diese schnellstmöglich zu beheben. Der BVB und Co. müssen jetzt deutlich machen, dass sie nur für die legalen Sportwetten werben. Internetlinks beispielsweise dürfen so nicht auf Seiten mit Online-Casinos führen.
Wettanbieter sind sich keiner Schuld bewusst
Der Fall könnte schon bald grössere Kreise ziehen. Denn: Die Wettanbieter sehen sich im Recht. Sie verweisen laut «ARD» auf die übliche Ergänzung zum Sportwettenangebot, um der Nachfrage der Kunden nachzukommen. Dazu sind die Unternehmen von der Legalität des Online-Casino-Angebots überzeugt.