Das bedeutet die Uefa-Milliarde für den Schweizer Frauenfussball

Die Uefa will bis 2030 eine Milliarde Euro in den Frauenfussball stecken. Der Schweizerische Fussballverband (SFV) begrüsst dieses Vorhaben.

Die Schweizer Frauen-Nati jubelt in der Partie gegen Frankreich. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Uefa plant bis 2030, eine Milliarde Euro in den Frauenfussball zu investieren.
  • Vom Geld sollen unter anderem auch die Nationalverbände profitieren.
  • Beim Schweizerischen Fussballverband (SFV) gibt man sich zurückhaltend.

Das Interesse am Frauenfussball steigt weltweit an. Im nächsten Jahr findet in der Schweiz die Europameisterschaft statt. Für die weitere Förderung nimmt die Uefa viel Geld in die Hand.

Der Verband teilt Ende Oktober mit: «Zwischen 2024 und 2030 werden wir eine Milliarde Euro an Wettbewerbseinnahmen und Investitionen für Initiativen im Frauenfussball bereitstellen.»

Davon profitieren sollen insbesondere auch die «Basis- und Entwicklungsprojekte der nationalen Verbände», heisst es in der Mitteilung.

SFV begrüsst «vielversprechende Strategie»

Doch was genau bedeuten die Investitionen der Uefa für den Schweizer Frauenfussball? Und für welche Projekte sollen die Gelder hierzulande gebraucht werden?

Nau.ch hat beim Schweizerischen Fussballverband (SFV) nachgefragt.

Die Strategie klinge vielversprechend, meint Dominik Erb, Verantwortlicher Kommunikation Frauenfussball beim SFV. «Die Uefa kündigt an, hohe Mittel in den Frauenfussball zu investieren und diesen auf breiter Ebene zu fördern. Das ist sehr zu begrüssen.»

Alisha Lehmann im Duell mit Frankreichs Thiniba Samoura. - keystone

Es wäre aktuell allerdings verfrüht, zu sagen, wie der Frauenfussball in der Schweiz davon profitiere, so Erb. «Für Konkretisierungen braucht es noch etwas Zeit und mehr Informationen, die sicherlich kommen werden.»

Man wisse noch nicht, wie viel Geld und unter welchen Auflagen in die Schweiz investiert würden. Erb: «Entsprechend können wir auch keine Aussagen dazu tätigen, wie solche Gelder reinvestiert würden.»

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Die Uefa verfolgt das Ziel, den Fussball zur am meisten praktizierte Sportart für Frauen und Mädchen in Europa zu machen. So sollen bis 2030 etwa sechs reine Profiligen und 5000 reine Profispielerinnen entstehen.

Uefa-Präsident Aleksander Ceferin im Gespräch mit Fifa-Präsident Gianni Infantino. - keystone

Beim SFV begrüsst man diese «ambitionierte Ziele». «Der SFV verfolgt mit seiner eigenen Strategie ebenfalls das Ziel, den Frauenfussball zum populärsten Frauensport in der Schweiz zu entwickeln.»

Verschiedene Projekte vor EM 2025

Aktuell fördert der SFV den Frauenfussball auch unabhängig von der Uefa. Im Rahmen der Euro 2025 sollen verschiedene Projekte den Frauenfussball nachhaltig voranbringen, betont Erb.

«In den kommenden Monaten werden wir beispielsweise die Legacy-Challenge lancieren können. Das ist ein Rekrutierungsprojekt mit Anreizen für die Klubs.» Dieses soll helfen, die Zahl der lizenzierten Spielerinnen, Trainerinnen, Schiedsrichterinnen und Funktionärinnen bis 2027 zu verdoppeln.