Diese zwei Gründe haben die Berner erneut zum Meister gemacht
Der dritte Titel in Folge war für YB kein Spaziergang. Zwei Gründe gaben im Vergleich zur Konkurrenz den Ausschlag. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Heimstärke und eine eindrückliche Kaderbreite führen YB zum dritten Titel in Serie.
- Trotzdem hat Sportchef Christoph Spycher noch einiges an Arbeit vor sich.
Nach dem historischen ersten Titel seit 1986 und der überlegenen Sofa-Meisterschaft sind die Berner jetzt auch der erste «Geister-Meister». Dieser dritte Titel in Serie war für YB der schwierigste.
In einer verrückten Corona-Saison spielten für den Erfolg zwei Faktoren eine entscheidende Rolle. Die Heimstärke – und die umsichtige Kaderplanung von Sportchef Christoph Spycher.
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Ist der Titel für YB verdient?
Gegen Luzern holt YB den zwölften Sieg in Serie im Wankdorf. (Das endlich wieder so heisst, was für Fans fast so wichtig ist wie der Titel selber). Mit dieser Bilanz kaschiert das Seoane-Team seine Auswärtsschwäche, die spätestens seit der Winterpause eklatant wurde.
Doch im eigenen Wohnzimmer blieb Gelb-Schwarz eine Macht. Auch dann, als die Fankurve Corona-bedingt leer blieb und man bereits am Wegfall des Heimvorteils zweifeln wollte. Die Berner führten diese These aber ad absurdum.
Kaderbreite machte YB stark
Nach dem Abgang mehrerer Meisterhelden im vergangenen Sommer musste YB vor allem in der Defensive und im Mittelfeld reagieren. Und «Wuschu» Spycher setzte dabei nicht nur auf Qualität, sondern eben auch auf Quantität.
Beispiel gefällig? Mit Aebischer, Sierro, Martins, Gaudino, Lustenberger und Lauper können gleich sechs Spieler in der Mittelfeld-Zentrale auflaufen. Und auch Allrounder Christian Fassnacht hat auf der «Zehn» starke Auftritte gezeigt.
Diese Breite half in der Hinrunde, als zwischenzeitlich gleich acht Spieler mit Stammplatzpotential ausfielen. Und sie half vor allem nach intensiven Phase nach der Corona-Pause!
Trainer Gerardo Seoane konnte sein erhöhtes Wechselkontingent stets komplett ausnutzen und Qualität nachlegen. Etwas, das bei den Konkurrenten aus St.Gallen und Basel nicht in diesem Ausmass möglich war. Und letztlich zu einem entscheidenden Faktor wurde.
Sportchef Spycher geht die Arbeit nicht aus
Trotz des Titel-Hattricks: Der sportlichen Leitung gehen die Aufgaben nicht aus. Einerseits dürften Leistungsträger wie der 30-Tore-Mann Nsame trotz unsicherer-Corona-Lage kaum zu halten sein.
Andererseits hat YB vor allem in einem Mannschaftsteil mehrere Baustellen: Bei den Aussenverteidigern.
Dort steht mit Jordan Lotomba der Beste vor dem Absprung nach Frankreich. Zudem ist unklar, ob Saidy Janko von Porto fix übernommen wird.
Im Vergleich mit dem Duo Mbabu/Benito aus der Rekordaison 2018/19 hinkt die aktuelle Besetzung hinterher. Da dürfte im Sommer nachgebessert werden.
Und: Noch immer ist unklar, ob YB mit den beiden Club-Legenden Guillaume Hoarau und Miralem Sulejmani verlängern wird.
Alles Fragen, die vor der Jagd auf Meistertitel Nummer vier geklärt werden müssen.