eSportler Tim TheStrxngeR Katnawatos vom FC Basel im Interview
Für die eSportler in der Super League hagelt es Kritik. Der deutsche Fifa-Spieler Tim «TheStrxngeR» Katnawatos vom FC Basel bleibt positiv.
Das Wichtigste in Kürze
- Fans von YB und Basel protestieren heftig gegen den eSport.
- Fifa-Spieler Tim «TheStrxngeR» Katnawatos von Basel befürwortet eine Schweizer Liga.
- Die Liga plant ein eSport-Projekt.
Der Deutsche Tim «TheStrxngeR» Katnawatos lebt den Traum vieler Gamer: Beim FC Basel steht der Fifa-Spieler als Voll-Profi unter Vertrag. Nach heftigen Protesten der Fans, zuletzt am Sonntag beim Spiel zwischen YB und dem FC Basel (7:1), hofft Katnawatos auf ein harmonisches Verhältnis zwischen dem virtuellen und dem realen Fussball.
Der eAthlet trainiert bis zu neun Stunden am Tag. Selbst in seiner Freizeit denkt er über Formationen und Strategien nach. Neben dem Training mit seinem Teamkollegen und Schweizermeister Luca «Lubo» Boller misst er sich auch mit Landsleuten wie Kai «deto» Wollin von Manchester City und Cihan Yasarlar von RB Leipzig. Mit Nau spricht er über die Fan-Proteste.
Tim «TheStrxngeR» Katnawatos, eSport wird von vielen Fussball-Fans richtig bekämpft. Macht es noch Spass?
Tim «TheStrxngeR» Katnawatos: Ich kann nur sagen,
dass ich mich ausschliesslich auf Fifa konzentriere und den FC Basel bestmöglich vertreten möchte. Wir eSportler bekommen die Diskussion mit. Über die Proteste
äussert sich jedoch unsere Clubführung.
Der FCB wird auch heftig kritisiert, weil er Deutsche unter Vertrag nimmt.
Diese Kritik höre ich zum ersten Mal. Wir sind eines der stärksten Fifa-eSport-Teams der Welt und haben
drei Titel geholt, darunter die Schweizer und die deutsche Meisterschaft.
Ich denke, dass der FCB einen guten Weg eingeschlagen hat. Auch im Fussball werden ausländische Spieler verpflichtet.
Sind sie stolz, für den FCB zu spielen?
Ja, der Verein hat mir die Chance gegeben und mich Vollzeit verpflichtet.
Ich bin absolut zufrieden.
Es war wichtig, das Vertrauen vom Verein zu erhalten und dieses durch gute Leistungen auch wieder zurückzugeben. Ich verstehe mich
sehr gut mit dem eSport-Leiter Joachim Reuter und meinen Teamkollegen.
Haben Sie auch Schweizer Fans?
Ja. Einer von ihnen ist sogar im Basel-Trikot nach Düsseldorf (D) gefahren, nur um meine Spiele zu sehen.
Die genaue Herkunft all meiner Fans kenne ich aber nicht.
Kann das Fifa-Game jemals dem Fussball den Rang ablaufen?
Nein, auf keinen Fall. Es wäre eine falsche Entwicklung. Die Leute
sollen den Sport ausleben, den sie lieben – dies auf dem Rasen oder vor der
Konsole. Ich würde nie jemandem sagen, er solle aufhören, Fussball zu spielen.
Fussball wird nie ersetzt werden. Ich liebe ihn selber und spiele auch ab und
zu mit Kollegen. In der Vergangenheit war ich selber aktiv in einem Verein.
Braucht es in der Schweiz für die Super League wirklich eine eigene eSport-Liga?
Ich würde eine eigene Liga begrüssen, dann könnte ich um den
Schweizermeistertitel kämpfen.