FC Basel schlägt den FCL – hier kommen die Noten zum Spiel

Trotz langer Absenzenliste gelingt dem FC Basel beim FC Luzern ein versöhnlicher Jahresabschluss. Der Tabellenvorletzte erkämpft sich mit dem 1:0-Sieg drei wichtige Punkte und wird im Zeugnis belohnt. Für die ineffizienten Luzerner setzt es dafür eine ungenügende Note!

Weder Ballbesitz, Torchancen noch ein Plus an Eckbällen zählen im Fussball in der Endabrechnung. Das Runde muss bekanntlich ins Eckige – und das hat der FC Luzern versäumt.

Die Fakten: Der FCL hat zum siebten Mal am Stück zu Hause gegen den FC Basel verloren. Mit Trainer Mario Frick sind es viermal – ohne dabei ein Tor zustande gebracht zu haben.

Am Sonntag fehlte die Kaltblütigkeit und die letzte Konsequenz im Abschluss. Und als Max Meyer in der ersten Halbzeit seinen Schuss im Tor unterbringen will, ist FCB-Keeper Marwin Hitz zur Stelle. Später macht der eingewechselte Teddy Okou fast alles richtig, doch sein Abschluss landet an der Latte.

Es fehlte aber schlussendlich auch die Präzision bei den Torschüssen, zum Beispiel bei Jashari, Frydek, Chadar, Ottiger und Dorn. Oder bei den Kopfbällen von Dorn, Simani und Ottiger.

Captain Ardon Jashari hat zwar viele Ballkontakte, bleibt aber ineffizient. Max Meyer ist an diesem Nachmittag ohne Zauberstab unterwegs und bleibt unter seinen Möglichkeiten. Dazu kommt Abubakar als «Mister Harmlos» in der Sturmspitze. Und Ottiger, der zwar Dampf nach vorne macht, aber defensiv auch fehlerhaft unterwegs ist.

Beim einzigen Gegentreffer macht die ganze Abwehr keinen guten Eindruck. Das heisst in der Konsequenz: Der FCL geht leer aus. Oder man zitiert wieder mal den Klassiker: Wer sie vorne nicht macht, bekommt sie hinten.

Statt 28 Punkten bleiben die Luzerner also bei 25 Zählern. Das ist sicherlich nicht schlecht, aber einige Punkte hat der FCL bis zur Winterpause schon liegen gelassen. Vor allem auswärts. Da müssen sich die Innerschweizer an die eigene Nase fassen.

Selbstverständlich gibt es für die oft gescholtenen Basler die Note 5. Mit über zehn Abwesenden (verletzt, krank, gesperrt) hat der FCB mit einem Team gespielt, das so nie mehr auflaufen wird. Dafür zieht sich das Celestini-Team bravourös aus der Affäre – auch wenn das nötige Wettkampfglück dabei war.

Dieses haben sich die Bebbi mit ihrem frischen Auftritt aber auch verdient. Dazu kommt, dass Jonas Adjetey sein allererstes Super-League-Spiel bestritt – und das gleich von Beginn weg. Daran erkennt man, wie prekär die Personalsituation beim FC Basel am Sonntag war.

Weil alle Rechtsverteidiger ausgefallen waren, rückt der 20-Jährige rein. Und er zeigt ein ganz beachtliches Debüt! Beim Blick auf die Ersatzbank tauchten bei Rotblau zudem Namen auf, die man bisher noch nicht auf einem Matchblatt sah.

Ganz stark: «Mister Zuverlässig» Marwin Hitz, die die mögliche FCL-Führung beim Schuss von Max Meyer verhindert. Zudem pariert er auch nach der Pause mirakulös gegen Chader.

In der Abwehr zeigt Dominik Schmid einen ganz starken Auftritt. Dazu ordnet «Dinosaurier» Fabian Frei im Mittelfeld das Spiel um seine jungen Mitspieler. Der auch schon kritisierte Jonathan Dubasin zeigte eine gute Leistung und krönte seinen Auftritt mit dem Siegestreffer.

Was auffällt: Unter Trainer Fabio Celestini ist der FC Basel wieder zu einer Einheit auf dem Platz zusammengewachsen. So können die Bebbi im Kollektiv geschlossen auftreten – ohne, dass Zauberfussball zelebriert wird. Denn darum geht es derzeit nicht, es geht nur darum, wichtige Punkte zu sammeln.

Mit diesem Sieg lebt die leise Basler Hoffnung, in den letzten 15 Spielen noch unter die Top-6 zu kommen. Korrekturen im Kader hat Club-Boss David Degen für das Winter-Transferfenster bereits angekündigt