FC Basel: Security-Angestellte schildert Angriff beim Cup-Halbfinal
Eine Security-Angestellte schildert rund ein Jahr nach der Eskalation beim Cup-Halbfinal zwischen YB und dem FC Basel die Attacke durch einige FCB-Fans.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine Security-Mitarbeiterin packt über die Gewalt-Eskalation beim Cup-Halbfinal 2023 aus.
- Sie wurde gemeinsam mit einer Kollegin von Unbekannten aus der FCB-Kurve attackiert.
- Dabei erleidet die Frau neben Prellungen auch eine Hirnerschütterung.
Vor knapp einem Jahr trafen der FC Basel und YB im Cup-Halbfinal im Joggeli aufeinander. YB sollte sich durchsetzen und später auch den Cup-Final gewinnen. In Erinnerung bleibt das Spiel aber vor allem wegen der eskalierenden Fan-Gewalt: Nach der Partie greifen Fans ausserhalb des Stadions Sicherheitspersonal an, es gibt teils Schwerverletzte.
Umfrage
Tut der Schweizer Fussball genug gegen Fan-Gewalt?
Eine Security-Mitarbeiterin schildert gegenüber der «BZ» nun die Vorfälle am 4. April, bei denen sie bereits während des Hochrisikospiels von mehreren Unbekannten attackiert wurde. Die Betroffene war mit einer weiteren Mitarbeiterin am Eingang zur Muttenzerkurve im Sektor C postiert.
Brutale Attacke durch mehrere Fans des FCB
Die Gewalt eskaliert nach einem Pfefferspray-Einsatz gegen einen Fan, der Pyrotechnik zündete. Wenig später muss die Betroffene an der Muttenzerkurve vorbei – und wird dabei angegriffen. Einer der Männer schreit, er werde sie umbringen, als sie sie von hinten attackieren. Sie erleidet Prellungen und eine Hirnerschütterung, wird krankgeschrieben.
Die Situation belastet sie noch heute, ihre Stelle beim Sicherheitsdienst im Stadion hat sie gekündigt. Besonders störend empfindet sie aber die Bagatellisierung der Gewalt, wie sie berichtet, auch von eigenen Bekannten aus der Kurve. «‹Frauen werden nicht angegriffen›, haben sie mir gesagt. Ich bin nun aber eine Frau – und das ist mir passiert.»
Auch die Reaktion der Muttenzerkurve auf die Gewalt-Eskalation beim FCB kritisiert sie. Langfristige Wirkung werde das Statement der organisierten Fan-Szene wohl nicht zeigen, meint die Betroffene. «Wenn sich bei einem Spiel gegen Zürich die Stimmung aufschaukelt, ist das schnell vergessen.»