Fenerbahce verliert Forfait!

Das Rückspiel im türkischer Cup zwischen Fenerbahçe und Beşiktaş musste beim Stand von 0:0 abgebrochen werden. Fenerbahçe-Trainer Şenol Güneş wurde von einer Sitzschale am Kopf getroffen. Jetzt meldet die türkische Zeitung «Milliyet», dass Fenerbahçe das Spiel 0:3 verliert. Damit würde Besiktas in den Cupfinal gegen Akhisarspor einziehen. Für Fenerbahçe haben die gestrigen Ausschreitungen möglicherweise weitere Konsequenzen. Es ist von einer Geldstrafe, bis zu Zuschauerverbot oder einer Stadionschliessung die Rede.

Türkische Sportjournalisten sprechen von Sabotage und glauben nicht, dass wirklich Fener-Fans hinter den Ausschreitungen stehen. Auch Fener-Präsi spricht von Manipulation und sagt in türkischen Medien: «Dunkle Hände versuchen alles im Chaos versinken zu lassen.» Die ganze Lage wird durch die extrem spannenden Situation in der Meisterschaft zusätzlich angeheizt. Die vier grossen Clubs aus Istanbul (Galatasary, Fenerbahçe, Beşiktaş und Başakşehir) liegen innerhalb von drei Punkten auf den Plätzen eins bis vier.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat Beşiktaş-Trainer Şenol Güneş Genesungswünsche übermitteln lassen. Erdoğan selbst gilt als Fener-Fan, wird aber auch mit dem regierungsnahen Verein Başakşehirspor in Verbindung gebracht .

Bereits vor 20 Jahren gab es einen ähnlichen Vorfall. Fenerbahçe spielte im Cup-Viertelfinal gegen Trabzonspor, als ein Wurfgeschoss den damaligen Fener-Trainer Otto Baric traf und dieser ins Spital eingeliefert werden musste. Später wurde festgestellt, dass Baric masslos übertrieben hatte, um die aussichtlose Situation, sein Team lag im Rückstand, noch in einen Forfait-Sieg zu wandeln. Aus diesem Grund wurde Fenerbahçe für ein Jahr aus dem Cup ausgeschlossen.