Frankfurts Bobic: «Früher rauchten wir, heute haben sie Handys»

Der Kampf mit den Handys hat die Spielerkabinen längst erreicht. Fredi Bobic, Sportchef bei Eintracht Frankfurt, sieht die Sache aber einigermassen gelassen.

Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic hat diesen Sommer viel zu tun in Sachen Transfers. Foto: Uwe Anspach - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Bobic sieht in den Handys ein Weg zum Abschalten für die Spieler.
  • Er findet es nicht so schlimm, wenn Spieler oft auf die Bildschirme schauen.
  • Früher habe man halt geraucht, sagt der SGE-Sportvorstand.

Handys – Fluch und Segen zugleich. Auch Profisportler sind von den Verlockungen der überall anzutreffenden kleinen Suchtmaschinen nicht gefeit. Im Interview mit der «Sport Bild» spricht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic über den Handykonsum von Fussballern. Schwarzmalen will der 47-Jährige aber nicht.

Eintracht Frankfurts Sportdirektor Fredi Bobic. - dpa-infocom GmbH

Wie funktionierte das mit dem Telefon überhaupt?

«In der Transferphase nervt es sehr. Jeder, der dir eine Nachricht schreibt, erwartet, dass er zehn Sekunden später die Antwort hat. Ich weiss gar nicht, wie das damals nur mit dem Telefon funktioniert hat», gibt sich Bobic kritisch.

Für die Jung-Profis hat er aber auch Verständnis: «Ich glaube, das Handy bedeutet für die Spieler eine Art Entspannung. Wenn du in die Kabine kommst, brauchst du eine Phase, in der du dich ausklinken kannst.»

Adi Hütter und Fredi Bobic posieren mit einem Frankfurt-Trikot anlässlich des Wechsels von Hütter zur Eintracht. - Keystone

«Spieler dürfen doch auch ein Laster haben»

«Ich bin damals in die Ecke gegangen und habe eine geraucht», so der Ex-Profi weiter. «Heute gucken die Spieler auf das Handy. Das ist nichts Schlimmes.»

Die Trainer hätten damals nichts gesagt, weil sie teils auch mitgeraucht hätten. Und was, wenn bei Eintracht Frankfurt ein Raucher im Kader wäre?

«Ich weiss gar nicht, ob wir einen haben. Aber wenn es einen gäbe, na und? Hauptsache die Jungs bringen Leistung. Sie dürfen doch ein Laster haben, sonst machen wir sie zu Robotern.»