Fussball-Talk: YB muss sich beim FCB warm anziehen, FCZ unter Druck!
Trotz krasser Überlegenheit spielt der FC Basel gegen Servette nur 1:1. YB grüsst nach zwei Runden als souveräner Leader. Willkommen beim Fussball-Talk.
Das Wichtigste in Kürze
- Der FCB gibt gegen Servette (1:1) Punkte ab, YB schlägt Sion auswärts mit 3:0.
- Der FCZ (0:0 gegen Luzern) spielt am Mittwoch das CL-Quali-Rückspiel gegen Karabach.
- Nau-Chefredaktor Zbinden und Fussball-Chefreporter Wettstein im Gespräch.
Nau.ch: Der FCB startet mit zwei Remis in die Saison. Da kann Trainer Alex Frei kaum zufrieden sein, oder?
Mischi Wettstein: Mit der Leistung von gestern gegen Servette darf Alex Frei sehr wohl zufrieden sein. Der FCB war nämlich sackstark!
Micha Zbinden: Aber halt nur bis vor dem Tor. Und Servette war auch brutal schwach. Nur dank Goalie Jérémy Frick stand es so lange 1:0. Der FCB liegt nach zwei Runden schon vier Punkte und fünf Tore hinter YB.
Wettstein: Halt! Servette war nur so passiv, weil der FCB so gut war. Es hätte gestern auch einen hohen Kantersieg für den FCB geben können, die Chancen dazu waren da.
Nau.ch: Wie gut war das FCB-Debüt von Kasim Adams in der Innenverteidigung?
Wettstein: Adams hat mich positiv überrascht. Er wirkt fit. Logischerweise hat die Kraft am Ende etwas gefehlt. Aber: Dieser Transfer scheint zu funktionieren.
Nau.ch: YB ist in Form. Eure Meinung zum 3:0-Sieg im Wallis?
Zbinden: In der Conference League gegen Liepaja hat YB elf (!) Corner für einen Treffer gebraucht. Gestern waren die Berner effektiv, jubelten bereits nach dem ersten Eckball (2.).
Wettstein: YB hat ja gesagt, dass sie Meister werden wollen. Also ist ein Sieg in Sion den Ansprüchen entsprechend. Aber Achtung: In zwei Wochen müssen sie nach Basel. Dann gilt es: Warm anziehen im St. Jakob-Park, liebe Berner!
Zbinden: YB hat wieder die Wucht von früher – und die Ersatzbank! Es ist schon extrem für die Sion-Verteidiger: Da rackern sie sich eine Stunde gegen Kanga und Itten ab – und dann kommen die frischen Nsame und Elia rein. YB ist aus meiner Sicht deutlich besser aufgestellt als der FCB. Vor allem im Angriff.
Nau.ch: Zum Meister: Der FCZ hat beim 0:0 gegen Luzern extrem rotiert. Trainer Franco Foda stellte die halbe Mannschaft um. Verständlich?
Zbinden: Finde ich nicht. Sogar FCL-Trainer Mario Frick war am Samstag erstaunt, hat mit der FCZ-Top-Elf gerechnet. Schliesslich ist das wichtige CL-Rückspiel gegen Karabach-Spiel ja erst am Mittwoch. Man könnte bei dieser Rotation meinen, dass die FCZ-Spieler schon körperlich am Ende seien. Ich bin eher der Meinung, dass sich der FCZ einspielen sollte.
Wettstein: Im Meistersystem mit drei Hinten wäre der FCZ eingespielt. Aber nach drei Spielen ist eine Kritik an Foda noch zu früh. Nur soviel: Foda hat mit dieser Aufstellung nicht nur Frick, sondern auch die meisten Zuschauer und wohl auch einige Spieler überrascht.
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Nau.ch: Foda begann gegen Luzern mit einem 4-4-2-System. Überrascht?
Zbinden: Damit war zu rechnen, weil es ja Fodas System ist. Ich bezweifle aber, dass die FCZ-Spieler darüber jubeln, schliesslich haben sie letzte Saison mit der Dreierkette alle an die Wand gespielt. Noch hat Foda mit dem FCZ kein Spiel gewonnen. Und am Mittwoch wird es gegen Karabach garantiert kein Selbstläufer.
Wettstein: Die Systemfrage ist für mich aktuell zweitrangig, es geht beim FCZ jetzt nur um die CL-Qualifikation. Foda muss diese Woche liefern. Am Mittwoch im Letzigrund gegen Karabach und am Samstag in St. Gallen. Dann darf man eine erste Bilanz ziehen.
Nau.ch: Bei GC jubelte Besitzerin Jenny Wang beim 2:1-Sieg über Lugano erstmals im blauweissen Trikot in der Loge ...
Mischi Wettstein: Es war doch mal an der Zeit, dass die nette Frau bei GC aufgekreuzt, oder? Jenny Wang macht GC jetzt Beine.
Micha Zbinden: So viele Beine kann sie gar nicht machen, damit es am Sonntag in Bern zu Punkten reicht.