HSV: Teamkollegen stehen gemeinsam hinter Flüchtling Bakery Jatta
Bakery Jatta (21) steht derzeit wegen vermeintlicher Identitäts-Fälschung unter Beschuss. Seine Teamkollegen beim HSV solidarisieren sich mit dem Flüchtling.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Sommer 2015 kam Jatta als Flüchtling nach Deutschland.
- Heute spielt er für den Hamburger SV in der 2. Bundesliga.
- Nun wurden Vorwürfe wegen seiner Identität laut und sorgten für Aufruhr.
Der HSV steht nach zwei Spielen auf dem dritten Rang der 2. Bundesliga. In diesem Jahr soll es mit dem Wiederaufstieg ins deutsche Oberhaus klappen. Derzeit liegt der sportliche Aspekt etwas im Hintergrund, weil gegen Bakery Jatta schwere Vorwürfe erhoben wurden.
Bakery Jatta soll Bakary Daffeh heissen
«Sport Bild» berichtete vor wenigen Tagen, dass der 2015 als Flüchtling nach Deutschland gekommene Jatta seine Identität gefälscht habe. Er soll in Wahrheit drei Jahre älter sein und eigentlich Bakary Daffeh heissen. Der HSV sagte bereits: «Wir haben Bakery Jattas gültigen Reisepass inklusive Aufenthaltsgenehmigung vorliegen.»
Nun haben sich auch seine Mitspieler mit ihm solidarisiert. Auf den sozialen Medien posten sie aufmunternde Worte für den Gambier, der bereits 47 Spiele für die Hamburger absolviert hat.
«Du verdienst alles in deinem Leben»
Der Grieche Kyriakos Papadopoulos wendet sich mit einer schönen Message an seinen Teamkollegen. «Mein Bruder, ich kenne dich schon seit zwei Jahren und ich kenne all deine Geschichten sehr gut. Ich bin so stolz auf alles, was geleistet hast. Kopf hoch und arbeite, wie du es immer tust – Du verdienst alles in deinem Leben.»
Gotoku Sakai bleibt etwas zurückhaltender und drückt seine Emotionen mit Emojis aus. Genau wie der 24-jährige deutsche Torhüter Julian Pollersbeck.
Frimpong Kwabena schreibt unter ein gemeinsames Bild: «Wir halten zusammen.» Das scheint auch für das restliche Team des HSV zu gelten. Zum Training am Donnerstag gingen sie geschlossen auf den Rasen – angeführt von Bakery Jatta.
Der «Spiegel» berichtet, der HSV wisse bereits seit 3,5 Jahren, dass der Spieler seinen Namen geändert haben könnte. In einer E-Mail soll ein Mitarbeiter geschrieben haben «dass es sich bei dem Spieler tatsächlich um Bakary Daffeh handeln könnte».
Gemäss «Bild» startet heute das Anhörungsverfahren des Bezirkamts Hamburg-Mitte. Zudem hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fussball-Bunds DFB ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.