Meister YB und Basel im grossen Vergleich
Die neue Saison steht vor der Tür – und alle fragen sich, ob Basel den Young Boys die Titelverteidigung streitig machen kann. Wir haben die Teams verglichen.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Samstag beginnt die neue Saison in der Super League.
- Es wird auch ein Duell zwischen dem Jäger und dem Gejagten.
- Wer hat die Nase im Vergleich vorn: Der FC Basel oder die Young Boys?
Umfrage
Wer wird Schweizer Meister?
Torhüter
Der Abgang von Tomas Vaclik zu Sevilla traf den FC Basel
hart. Dieser hat sich in den letzten Jahren zu einer Teamstütze entwickelt. Nun wissen die Basler mit
Jonas Omlin und Martin Hansen zwei Torhüter in ihren Reihen, die um den Status
als Nummer eins kämpfen dürften, aber (noch) nicht die Qualität von Vaclik
haben.
Status Quo hingegen in Bern: YB hat mit Meistergoalie Marco
Wölfli und dem wiedergenesenen David von Ballmoos beinahe ein Luxusproblem zwischen
den Pfosten. Spielen wird der junge von Ballmoos.
Vorteil: Young Boys
Transfers
Im Winter bereits wurde bei YB der grosse Ausverkauf
vorausgesagt. Doch dieser bleibt vorerst noch aus. Innenverteidigung-Stütze Kassim
Nuhu ist allerdings auf dem Sprung – und es ist gut möglich, dass auch die Leistungsträger
Roger Assalé und Kevin Mbabu noch im letzten Moment abspringen werden.
Die Bebbi haben auf den Knaller-Abgang von Michael Lang
ebenso knallig reagiert und mit Silvan Widmer etwa gleichwertigen Ersatz
gefunden. Einzig der Abgang von Mohamed Elyounoussi und Vaclik dürfen den
abgetretenen Serienmeister doch schmerzen.
Vorteil (falls Assalé
und Mbabu bleiben): –
Vorteil (falls Assalé und Mbabu gehen): FC Basel
Trainer
Dass der Trainerstuhl von Raphael Wicky derart wackelt,
hätte noch vor einem Jahr niemand gedacht. Doch die Basler wollen Erfolge und
Titel. Da diese im letzten Jahr ausgeblieben sind, dürfte der Geduldsfaden der
Basler Leitung mit Wicky bei weiteren sportlich negativen Schlagzeilen wohl bald
ein Ende haben.
Die Young Boys hingegen haben auf den Abgang von Adi Hütter
zu Eintracht Frankfurt reagiert. Mit Gerry Seoane steht ein Trainer an der
Seitenlinie, der ehrgeizig ist und die offensive Spielweise zelebriert – genau
so, wie es zu YB passt.
Vorteil: Young Boys
Testspiele
Man solle keinen Wert auf Testspiele legen, sagen die
Trainer jeweils. Und doch lässt sich einiges herauslesen. Zum Beispiel, dass
nach den beiden letzten Spielen, der 1:4-Niederlage gegen Aarau und dem 0:5 gegen
Feyenoord Rotterdam, noch überhaupt nicht viel zusammenpasste. Da schlägt auch
Wicky Alarm: «Es ist peinlich».
YB hat zwar gegen Wolverhampton mit 0:4 ebenfalls eine klare
Niederlage einstecken müssen, hatten aber Rotterdam am Uhrencup im Griff und
gewannen mit 3:0. Auch da schneiden die Titelverteidiger besser ab.
Vorteil: Young Boys
Torgefahr
Mit Albian Ajeti hat der FCB den letztjährigen Torschützenkönig in seinen Reihen. Dazu mit Ricky van Wolfswinkel einen Stürmer, der weiss wo das Tor steht – solange er gesund ist. Dahinter drängen Neuzugang Aldo Kalulu und die Schweizer Nachwuchs-Hoffnung Dimitri Oberlin auf ihre Einsatzzeiten.
YB hat mit Guillaume Hoarau den wohl besten Schweizer Stürmer zur Verfügung: Der Franzose trifft beinahe nach Belieben. Mit Jean-Pierre Nsamé kann Trainer Seoane auf den Meisterschützen zurückgreifen. Wirbelwind Assalé ist gesetzt – sollte er nicht noch wechseln.
Vorteil: FC Basel (aufgrund der breiteren Auswahl)
Fazit: Die Vorteile liegen knapp auf der Seite des amtierenden Meisters. Allerdings ist vor Transferschluss kein definitives Urteil möglich. Hält YB das Kader aber zusammen, sind die Berner Favorit auf den Meistertitel.