Promotion League: Wie geht es den Vereinen finanziell?

Die Saison der Schweizer Amateur-Fussballer wird abgebrochen. Den Vereinen in der dritthöchsten Liga geht es ans Geld. Überleben werden sie aber.

Dem FC Köniz und dem FC Breitenrain fehlen nach dem Saisonabbruch wichtige Einnahmequellen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Amateur-Ligen werden ohne Wertung abgebrochen.
  • Vereine in der Promotion-League-Clubs sind in Geldnot.
  • Kurzarbeit-Entschädigung und Zuschüsse des Bundes sollen helfen.

Auch die Promotion League, die dritthöchste Schweizer Fussball-Liga, wird per sofort beendet. Die meisten Vereine zahlen ihren Spielern Löhne. So auch der Berner Vorortsverein FC Köniz.

«Wir haben die Spieler, bei denen es möglich war, für Kurzarbeit angemeldet. Und sie haben von Beginn weg freiwillig auf 20 Prozent ihres Lohns verzichtet», sagt Köniz-Präsident Pascal Ruprecht zu Nau.ch.

Immerhin: Der Verein habe in dieser Saison vorsichtig budgetiert und stehe vor keinen Existenz-Ängsten. Über finanzielle Unterstützung ist man aber froh. «Wir haben die Gemeinde um Hilfe gebeten», so Ruprecht. «Zusammen mit Floorball Köniz und Volley Köniz bitten wir sie um einen Mietzinsverzicht, da wir die Sportanlagen nicht benutzen konnten.

Der FC Köniz gewann das Cupspiel gegen Lausanne-Sport im Jahr 2016 mit 3:1. - Keystone

Der Abbruch der Meisterschaft kommt für ihn wenig überraschend. «Der Entscheid ist vernünftig. Unsere Spieler sind keine Profis und müssen nebenbei arbeiten. Da hätte man die Saison auch aus gesundheitlichen Gründen nicht fortsetzen können.»

FC Breitenrain hofft auf «A-fonds-perdu»-Zuschüsse

Auch den Berner Stadtverein FC Breitenrain trifft es hart. «Der Verein kann und wird aber überleben», so Präsident Claudio Engeloch. «Es wird von vielen Seiten enorm viel Herzblut, Engagement und Leidenschaft hineingetragen.»

Der fehlende Spielbetrieb schlage auf das Portemonnaie. «Die eingestellte Saison erschwert die Verhandlungen mit potenziellen Sponsoren. Wir können ja keine Gegenleistung bieten.»

Die Spieler des FC Breitenrain jubeln nach einem Tor gegen den FC Köniz. - fcbreitenrain.ch

Auch Breitenrain hat ein Gesuch für Kurzarbeit eingereicht. Noch fehle der definitive Entscheid. «Wir werden uns auch noch um die Baspo-Unterstützung bemühen», meint Engeloch. Ohne «A-fonds-perdu»-Zuschüsse, auf die auch «Breitsch» hofft, «dürfte es für viele Vereine sehr eng werden.»

Die Spielerlöhne bis und mit März seien voll bezahlt, so der Breitsch-Präsi. Bezüglich April dürfte es eine kleine Verzögerung geben, die dem Team schon in der ersten Aprilhälfte kommuniziert worden sei.

Auch für den dritten Berner Verein in der Promotion League ist Schluss.

Andreas Zwahlen ist Präsident des FC Münsingen. Das Team spielte 2017 im Schweizer Cup gegen YB. - Keystone

Andreas Zwahlen ist Präsident des FC Münsingen. «Für uns ist der Saisonabbruch keine Existenzbedrohung. Da tut uns die Absage unseres traditionellen Schülerturniers mehr weh.»

Münsingen bezahlt keine grossen Löhne. Zwahlen: «Wir sind zum Glück in den letzten Jahren sehr haushälterisch mit den Mitteln umgegangen.»

Für ihn und den Verein sei das Saisonende sogar eine Erleichterung. Zwahlen: «Es wäre sinnlos gewesen, die restlichen Spiele innert weniger Wochen zu absolvieren. Wir hätten fast nur noch englische Wochen gehabt. Das wäre für uns als Amateur-Klub nicht machbar gewesen – auch aus finanzieller Sicht.»