Super League: Lasst die Spieler endlich auf den Platz!
In Deutschland startet bald die Bundesliga, in der Super League wird immer noch gejammert. Dabei wären die Spieler heiss auf den Saisonstart. Ein Kommentar.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 29. Mai entscheiden Liga und Klubs an einer ausserordentlichen GV, wie es weitergeht.
- Ein möglicher Saisonstart in der Super League würde am 20. Juni stattfinden.
Endlich wieder Fussball! Bereits morgen in einer Woche kommts in Dortmund zum Revierderby. Die Vorfreude bei Spielern und Fans ist gross, Geisterspiele hin oder her.
Ganz anders in der Schweiz. Hier jammern Präsidenten in der Super League über hohe Kosten bei Geisterspielen. In Sion droht Constantin präventiv mit einer Klage, sofern es grünes Licht für den Ligastart gibt. Und in St. Gallen spricht sich Sportchef Alain Sutter für einen Saisonabbruch aus. Als Tabellenführer. Kann man machen.
Ob und wie es weitergeht, entscheiden Liga und die Vereine am 29. Mai. Bis dahin setzt sich die Liga weiter für den Aufbau eines durch den Bund verbürgten Finanzstabilisierungsfonds für den Gesamtfussball ein. Es wird mit Hochdruck an wirtschaftlichen Lösungen gearbeitet. Klar ist, dass es ab Trainingsstart keine Kurzarbeit mehr geben wird.
YB-Sportchef Spycher bringt es auf den Punkt. «Ein Abbruch der Super League wäre ein katastrophales Signal. Und es ist sowieso viel zu kurz gedacht. Damit sind die Probleme doch nicht verschwunden», sagt er in der «Berner Zeitung».
Idee mit mehreren Spielen der Super League im gleichen Stadion wird geprüft
Dass Geisterspiele ein Minusgeschäft werden, ist klar. Wenn aber eine ganze Super-League-Runde an einem Weekend (zum Beispiel auf dem Kunstrasen in Thun) durchgeführt würde, könnten die Klubs Umsatz generieren. Es würden wieder TV-Gelder fliessen und die Sponsoren erhalten Präsenz.
Bei grünem Licht könnte der Sofa-Samstag am 20. Juni so aussehen: Zum Zmittag spielt Leader St. Gallen gegen Sion, zum Zvieri muss Basel gegen Luzern ran. Und zum Znacht fordert der FCZ Meister YB. Alle Spiele live und gratis auf Teleclub. Ziemlich attraktiv, oder?
Eine Umfrage der Profispieler-Gewerkschaft SAFP (Swiss Association of Football Players) sorgte kürzlich für Verwirrung. 64 Prozent der Spieler seien für einen Abbruch der Saison. Das ist totaler Gugus.
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FCB-Stocker: «Wir sind hungrig»
Nau.ch hat mit vielen Spielern, Agenten und Verantwortlichen gesprochen. Das Resultat: Es gibt keinen einzigen Kicker in der Super League, der nicht spielen will. Im Gegenteil: Die Spieler langweilen sich, wollen wieder loslegen.
FCB-Captain Valentin Stocker spricht es auf der FCB-Webseite aus: «Es war für uns Spieler eine sehr lange Zeit ohne Fussball. Wir sind alle hungrig und hoffen natürlich, dass der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden kann.»
Lasst die Spiele beginnen – und die Super-League-Spieler endlich wieder ihren Job ausüben.