Union Berlin beendet Negativserie: «Endlich mal belohnt»
Union Berlin kann doch noch gewinnen. Mit einem 2:0 gegen den SC Freiburg meldet sich der Aufsteiger zurück und stoppt den negativen Lauf in der Fussball-Bundesliga. Die Gäste enttäuschen in der Hauptstadt und müssen sich verdient geschlagen geben.
Das Wichtigste in Kürze
- Ausgelassen feierten die Profis von Union Berlin das Ende ihrer Negativserie bei ohrenbetäubendem Lärm vor dem Fanblock.
Nach zuvor vier Niederlagen war das völlig verdiente 2:0 (1:0) gegen den SC Freiburg für den Aufsteiger die lange ersehnte Befreiung.
«Es war ein toller Auftritt meiner Mannschaft und sie hat sich endlich mal belohnt. Für den weiteren Verlauf unserer Meisterschaft ist das entscheidend», sagte Trainer Urs Fischer nach dem zweiten Saisonsieg in der Fussball-Bundesliga. Der Hauptstadtclub verliess mit nun sieben Punkten aus acht Spielen den Relegationsplatz.
Gleichzeitig beendeten die Köpenicker durch die Tore von Marius Bülter (1. Minute) und Marcus Ingvartsen (84.) den Höhenflug des SC Freiburg, der zuvor viermal nacheinander nicht verloren hatte. «Wir waren nicht aggressiv genug, Union war dafür extrem aggressiv», sagte Coach Christian Streich, der wenig positive Dinge bei seinem Team sah: «Union war uns in sehr vielen Dingen überlegen und hat hochverdient 2:0 gewonnen.» Der SC zeigte vor allem in der Offensive viel zu wenig und verlor erstmals in dieser Saison auswärts.
Noch bevor sich Freiburgs Abwehr formieren konnte, traf Bülter mit einem platzierten Schuss aus 25 Metern sehenswert für die Berliner. Die Gastgeber gingen bei Gänsehautatmosphäre vor 22 012 Zuschauern im erneut ausverkauften Stadion An der Alten Försterei nach der jüngsten Pleitenserie hochkonzentriert und mit Leidenschaft zu Werke. Fischer hatte genau das vor der Begegnung von seinem Team gefordert. «Wir konnten endlich mal 1:0 in Führung gehen, das hat uns eine gewisse Ruhe und Selbstvertrauen gegeben», sagte der Schweizer anschliessend.
Union hielt den Druck hoch, Ingvartsen traf in der 10. Minute den Pfosten. Der Däne rückte für den verletzten Sheraldo Becker ins Mittelfeld, ausserdem mussten die Hauptstädter im Vergleich zum 0:1 zuletzt in Wolfsburg in der Abwehr umbauen. Routinier Neven Subotic fehlte kurzfristig, deswegen stand Michael Parensen erstmals in der Startformation - und machte seine Sache ebenso wie Ingvartsen sehr gut. Der Däne hatte schon kurz vor der Pause die Chance zum 2:0.
Freiburg tat sich gegen die gut gestaffelten Berliner sehr schwer und wurde erst nach einer guten halben Stunde etwas gefährlicher. Zu allem Überfluss musste auch noch SC-Stammkeeper Alexander Schwolow früh ausgewechselt werden. «Wir müssen schauen, was er genau hat», sagte Streich, der Adduktorenprobleme vermutete.
Für Schwolow kam schon nach 22 Minuten der junge Niclas Thiede zu seiner Erstligapremiere. Der 20-Jährige stand auch direkt im Mittelpunkt: Ein vermeintliches Kopfballtor von Unions Sebastian Andersson wurde nicht gegeben, weil er sich bei Thiede aufstützte.
Nachdem Union erstmals in der Bundesliga mit einer Führung in die Pause gegangen war, betrieben die Hausherren hohen Aufwand, um für eine Vorentscheidung zu sorgen. Vor dem Tor fehlte jedoch lange die letzte Konsequenz. Streich versuchte, mit der Einwechslung von Nils Petersen für Belebung in der Offensive zu sorgen. Das gelang erst mit Verzögerung nach gut 70 Minuten.
Union hatte in der Schlussphase zwar weniger Spielanteile, sorgte aber kurz vor Schluss für die Vorentscheidung durch den starken Ingvartsen. Viele kleine Fehler verhinderten an einem enttäuschenden Nachmittag hingegen ein Freiburger Erfolgserlebnis. Die Berliner blieben zudem erstmals in der Bundesliga ohne Gegentor.