YB-Wagner: Brutale Quittung für kuriose Entscheidungen!

Nach sieben Jahren entlässt YB wieder einmal seinen Trainer: David Wagner ist Geschichte. Der Entscheid ist hart, aber richtig. Ein Kommentar.

David Wagner: «Ich habe Verständnis dafür, dass die sportliche Führung der Mannschaft neue Impulse verleihen will.» - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • YB trennt sich um 14 Uhr von seinem Trainer David Wagner.
  • Bis Ende Saison übernimmt Matteo Vanetta als Interimstrainer.

Im Fussball gebe es keine Garantien, sagte YB-Sportchef Christoph Spycher (43) vor dem Luzern-Spiel auf die Frage, ob David Wagner (50) auch im Sommer noch Trainer sei. Und das, obwohl Wagner für die nächste Saison noch einen laufenden Vertrag hat.

Spycher ist – im Gegensatz zu seinem Pendant in Basel – ein besonnener Mensch, der seine Aussagen sehr gezielt platziert und auch nicht für Schnellschüsse bekannt ist. Für Wagner hiess das also: Alarmstufe Rot!

Nach dem enttäuschenden 2:2-Remis gegen Luzern muss YB den Titel mit 15 Punkten Rückstand auf den FCZ bereits abhaken. Wagner geht also mit einem Team, das vor ihm fünf Titel in vier Jahren gewonnen hat, leer aus.

Micha Zbinden ist Chefredaktor von Nau.ch. - Nau.ch

War jetzt unter ihm alles schlecht? Nein, bei weitem nicht!

Mit der geglückten Qualifikation für die Champions League hat er den Young Boys über 30 Millionen Franken eingebracht. Das ist nicht unwichtig, vor allem in Zeiten einer Pandemie.

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David Wagner muss gehen: Verstehen Sie den Entscheid von YB?

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Und er hat den Fans schöne Momente beschert, wie beispielsweise den Sieg über das grosse Manchester United. Das bleibt unvergessen.

Dass der FCZ bisher eine Traumsaison hinlegt, dafür kann der sympathische Wagner nichts. Für taktische Fehler und zuletzt kuriose Entscheidungen hingegen schon. Dafür gibt es heute die brutale Quittung.

YB-Sportchef Christoph Spycher geht auf Trainersuche. - Keystone

Ob lange Verletztenliste, gewichtige Abgänge in der Winterpause oder viel Pech: Unter dem Strich hat Wagner versagt und die hohen Erwartungen nicht erfüllt. Also ist der Entscheid, sich von ihm zu trennen, richtig.

Sportchef Spycher wurde belächelt, als er vor der Saison sagte, dass dies die schwierigste Saison werde, um den Titel zu verteidigen. Er hatte recht.

Jetzt haben die Berner genug Zeit und vor allem Geld, um die neue Saison richtig vorzubereiten. Mit dem richtigen, neuen Trainer!