Handballworld: Die WM-Halbfinals stehen bevor

Wie Handballworld mitteilt, treffen in den Halbfinals am Freitag, 27. Januar 2023, in Danzig und Stockholm die Sieger der Viertelfinal-Partien aufeinander.

Ein Spielball liegt auf einem Handballfeld. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild - dpa-infocom GmbH

Sieben europäische Teams sowie Ägypten, sieben der acht Viertelfinalisten der Weltmeisterschaft 2021, und somit so ziemlich alle Topnationen weiter im Rennen – und die Erkenntnis: Ein Ausrutscher in der Vorrunde kann das ganze Turnier verhageln, denn er lässt sich kaum wieder ausbügeln.

Drei Mannschaften sind nach sechs Siegen in sechs Spielen noch mit einer weissen Weste: Olympiasieger Frankreich, Europameister und Gastgeber Schweden sowie die Norweger, daneben ist Weltmeister Dänemark ungeschlagen, gab in der Hauptrunde lediglich einen Punkt gegen Kroatien ab.

Diese vier Mannschaften sicherten sich die Gruppensiege, daneben zogen Spanien, Ungarn, Deutschland und Ägypten in die Viertelfinals am morgigen Mittwoch ein.

Beste Kontinente bei der WM

Besagte Ausrutscher in der Vorrunde kosteten Island und Kroatien das Weiterkommen: Hätten die Isländer nicht ihre deutliche Führung gegen Ungarn verspielt, wären sie unter den letzten Acht.

Hätten die Kroaten nicht gegen die – allerdings bärenstark auftretenden – Ägypter verloren, hätte das tolle Remis gegen Dänemark zum Weiterkommen gereicht, so aber hat zumindest Kroatien als Neunter im Abschlussklassement sein WM-Ziel erreicht: ein Platz bei einem Olympiaqualifikationsturnier.

Da Frankreich ins Viertelfinale einzog, haben alle sieben weiteren Teams entweder ein direktes Ticket für Olympia 2024 (nur der Weltmeister) oder die Teilnahme an einem Olympia-Qualifikationsturnier sicher – und weil Ägypten in Afrika derzeit keinen Konkurrenten fürchten muss und sich im Januar 2024 als Afrikameister einen direkten Startplatz in Paris sichern wird, ist auch der WM-Neunte bei den Qualiturnieren am Start.

Je nachdem, welche Mannschaft 2024 Europameister wird, gilt dies sogar für den WM-Zehnten Slowenien. Zudem steht mit dem WM-Viertelfinale auch fest, dass Afrika und Europa jeweils einen zweiten zusätzlichen Startplatz bei den Olympia-Qualiturnieren haben – als beste Kontinente bei dieser WM.

Spannende WM-Hauptrunde

Nun aber zur WM-Hauptrunde – in der sich sehr schnell die Spreu vom Weizen trennte: für Mannschaften wie Kap Verde, Iran, die USA oder Belgien war es schon ein Riesenerfolg unter den besten 24 Teams zu sein, aber sie waren chancenlos.

Das galt allerdings auch für die drei nicht-europäische Teams Katar, Brasilien und Argentinien, die sich sicherlich deutlich mehr ausgerechnet hatten als die Plätze 17, 19 und 22.

Trotz teils toller Leistungen hatten auch die Niederlande, Serbien und Slowenien das Viertelfinale verpasst, enttäuschend war das Abschneiden von Co-Gastgeber Polen.

Sechs der acht Viertelfinalisten standen bereits nach dem zweiten Hauptrundenspieltag fest – die einzigen halbwegs offenen Fragen gab es in Gruppe 2 und 4.

Doppel-Weltmeister Dänemark

In Gruppe 2 stand Schweden frühzeitig als Gruppensieger fest, besiegte im finalen Gruppenspiel die Portugiesen, deren Traum vom Viertelfinale dadurch ausgeträumt war.

Und weil am Ende Island und Ungarn punktgleich waren, entschied der direkte Vergleich aus der Vorrunde zugunsten der Ungarn.

In Gruppe 4 hätte Kroatien mit mehr als 22 Treffern gegen Bahrain gewinnen müssen und danach hätte Ägypten gegen Dänemark gewinnen müssen – beides trat nicht ein: Dänemark bezwang den bereits vorher fürs Viertelfinale qualifizierten Afrikameister und Kroatien musste abreisen.

Fakt am Rande: Seit 2017 ist Doppel-Weltmeister Dänemark nun in 25 WM-Spielen in Folge unbesiegt, das war vorher (2015 bis 2019) nur Frankreich gelungen.

Sieben der acht Viertelfinalisten sind identisch

In der Hauptgruppe I kam es am letzten Spieltag zum Gigantenduell, das Olympiasieger Frankreich dank eines überragenden Torwarts Vincent Gerard gegen den EM-Zweiten Spanien 28:26 gewann – beide Teams waren da bereits fürs Viertelfinale qualifiziert, genau wie deren Viertelfinalkonkurrenten aus Norwegen und Deutschland in Hauptgruppe III.

Die deutsche Mannschaft verzweifelte im direkten Duell mit den Skandinaviern reihenweise an Torwart Torbjörn Bergerud, blieb nach dem 25:24 (ihrer einzigen Führung im Spiel) acht Minuten ohne Tor und verlor ebenfalls mit 26:28.

Im Vergleich zur WM 2021 in Ägypten sind somit sieben der acht Viertelfinalisten identisch: Frankreich, Spanien, Schweden, Ungarn, Norwegen, Dänemark und Ägypten.

Die einzige Änderung ist, dass Deutschland statt Katar weiter um die Medaillen kämpft.