Die Lehren aus dem Grossen Preis der Toskana

Viel Chaos, viele Unfälle und Unterbrechungen - aber derselbe Sieger wie fast immer. Lewis Hamilton rast unaufhaltsam dem nächsten Titel in der Formel 1 entgegen. Für Sebastian Vettel scheint nach der nächsten Enttäuschung keine Besserung im Ferrari in Sicht.

Lewis Hamilton holte in Mugello seinen 90. Grand-Prix-Sieg - Rekordhalter Michael Schumacher hat 91. Foto: Miguel Medina/Pool AFP/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Was soll Sebastian Vettel für diesen Jahr noch Hoffnung machen? Nicht mal auf der eigenen Ferrari-Strecke in Mugello kann der Dienstwagen des 33-Jährigen aus Heppenheim auch nur annähernd mithalten.

Derweil läuft in der Formel 1 alles wie immer - und Mercedes schaffte in Italien den 100. Grand-Prix-Sieg der teameigenen Neuzeit.

HAMILTON KURZ VOR NÄCHSTEM REKORD

Sein verpatzter Start verhinderte nicht, dass Lewis Hamilton auf dem Ferrari-Hausstrecke seinen 90. Grand-Prix-Sieg einfuhr. Kontrolliert und dosiert gewann der 35 Jahre alte Brite am Ende das sechste von neun Rennen in diesem Jahr. Gelingt ihm das auch in zwei Wochen im russischen Sotschi, zieht er mit Rekordhalter Michael Schumacher (91) gleich. Niemand zweifelt mehr daran, dass Hamilton am Endes des Jahres auch WM-Titel Nummer sieben holt. Das schaffte bislang ebenfalls nur der Kerpener Schumacher.

BEI FERRARI JAGT EIN DEBAKEL DAS NÄCHSTE

Der Frust bei der stolzen Scuderia ist gross. Wenn nur zwölf Autos ins Ziel kommen und Sebastian Vettel (10.) und Charles Leclerc (8.) es gerade so in die Top Ten schaffen wie am Sonntag in der Toskana, kann vieles nicht stimmen. Die beiden Piloten sind völlig chancenlos, ihrem SF1000 mangelt es an Leistung und der Perspektive auf Besserung. «Es ist das gesamte Projekt, das wir überdenken müssen», sagte Teamchef Mattia Binotto nach dem 1000. Rennen des Teams in der Motorsport-Königsklasse. In Russland soll es ein paar Verbesserungen geben, für einen grossen Aufschwung dürften diese aber nicht sorgen.

ERLÖSUNG FÜR ALBON

Viel Kritik musste Alexander Albon in den vergangenen Monaten einstecken. Längst wird darüber diskutiert, ob er auch in der kommenden Saison das Cockpit bei Red Bull behalten kann. In Mugello schaffte der 24-Jährige endlich den ersten Podiumsplatz seiner insgesamt noch recht kurzen Laufbahn. Er wurde Dritter, während Red-Bull-Topfahrer Max Verstappen nach einem nicht von ihm verschuldeten Crash schon in der ersten Runde ausschied. «Es wurde auch Mal Zeit», sagte der britisch-thailändischer Rennfahrer Albon nach seinem für ihn erlösenden Auftritt.