Ferrari für Teamchef Vasseur wie Wimbledon für Tennisszene

Trotz schlechtem Saisonstart macht Teamchef Frederic Vasseur Werbung für sein Team Ferrari. Der Rennstall sei wie Wimbledon in der Tennisszene.

Frederic Vasseur ist der neue Ferrari-Teamchef. - David Davies/PA Wire/dpa

Für Frederic Vasseur ist der Posten des Ferrari-Teamchefs die Krönung seiner Karriere im Motorsport. Nach dem Fiasko im Formel-1-Auftaktrennen ist der Druck schon immens. Ferrari kennt nur ein Ziel.

«Es ist wichtig, sich ein klares Bild der Situation zu verschaffen. Das grösste Problem für mich ist die Zuverlässigkeit, wir sind da zu schwach», kritisierte der Franzose nach dem ersten Grand Prix des Jahres in Bahrain. Ausserdem müsse der Rennstall die starke Abnutzung der Reifen in den Griff bekommen. «Ich habe dem Team schon vor den Tests in Bahrain vor zwei Wochen gesagt, dass die Meisterschaft in Bahrain nicht zu Ende sein wird», sagte Vasseur weiter. Man müsse das Rennen «richtig analysieren und eine stärkere Reaktion zeigen».

Vize-Weltmeister Charles Leclerc war am Sonntag nach einem Motorschaden auf Platz drei liegend in der Schlussphase des Rennens ausgeschieden. Ferrari-Teamkollege Carlos Sainz landete mit riesigem Rückstand auf Red-Bull-Auftaktgewinner Max Verstappen auf dem vierten Platz. Die Scuderia verfolgt im Gegensatz zu Red Bull und dem überraschend starken Aston-Martin-Team einen anderen Ansatz in der Aerodynamik, sie will aber an dem Konzept festhalten.

Vasseurs Ziel: Ferrari zum WM-Titel führen

Vasseur hatte Anfang dieses Jahres die Nachfolge von Mattia Binotto als Teamchef beim Traditionsrennstall übernommen. Er hatte zuvor für Alfa Romeo gearbeitet. «Bei Ferrari gibt es eindeutig mehr Emotionen und Leidenschaft», erzählte Vasseur vor dem Grand Prix in Bahrain. «Letzten Endes ähneln sich aber alle Teams darin, dass sie die gleiche DNA haben. Es geht um Technik, Leistung und kontinuierliche Verbesserung.»

Vasseur will Ferrari endlich wieder zum WM-Titel führen. Letzter Fahrer-Weltmeister war 2007 Kimi Räikkönen, ein Jahr darauf wurden die Italiener letztmals Konstrukteurschampion. Für den Franzosen ist der Ferrari-Job trotz des Drucks die Krönung seiner Karriere. «Als Tennisspieler möchte man in Wimbledon spielen. Ich denke, wenn man seinen Job in der Formel 1 ausübt, möchte man irgendwann für Ferrari arbeiten», sagte Vasseur.