Max Verstappen: «Komplimente sind mir egal, ich will gewinnen»

Der teils sehr aggressive Fahrstil von Max Verstappen ist seit Jahren ein Thema. Den Niederländer interessiert die Kritik nicht.

Hat die WM-Führung inne und verteidigt sie mit allen Mitteln: Red Bulls Max Verstappen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach der 20-Sekunden-Strafe in Mexiko wird Max Verstappen für seinen Fahrstil kritisiert.
  • Der Niederländer betont, für den WM-Titel nichts unversucht lassen zu wollen.
  • Ex-Weltmeister Damon Hill sieht derweil Verstappens Team Red Bull in der Pflicht.

Max Verstappen zieht in einem Zweikampf kaum je den Kürzeren – vor allem nicht, wenn es um den WM-Titel geht. Was Lewis Hamilton vor drei Jahren zu spüren bekam, merkt nun auch Lando Norris.

Der McLaren-Pilot jagt den nunmehr dreifachen Weltmeister und holt in der Wertung immer mehr auf. Verstappens Vorsprung ist aber noch einigermassen komfortabel.

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Dennoch liefern sich die beiden harte Zweikämpfe – so zuletzt in Mexiko: Dort holt Verstappen innert Sekunden zweimal eine Zehn-Sekunden-Strafe. Vor allem sein zweites Manöver wird von vielen als zu gefährlich eingeschätzt. Dafür hagelt es Kritik.

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SRF - Max Verstappen drängt Lando Norris in Mexiko zweimal von der Strecke.

Vor Verstappen mussten auch Legenden wie Michael Schumacher oder Ayrton Senna für ihren aggressiven Fahrstil Kritik anhören. Die «Sportbild» fragt Max Verstappen deshalb, ob er es als Kompliment sehe, wenn er mit solchen Fahrern verglichen werde.

«Komplimente sind mir egal, ich will gewinnen. Und dafür gebe ich immer alles», antwortet Verstappen. «Das verbindet mich vermutlich mit Fahrern wie Michael. Er hat auch nie etwas unversucht gelassen, um die grösstmögliche Chance auf Erfolg zu haben.»

Hill: Sollte nicht nur Autoscooter-Rennen sein

Einer, der sich Duelle mit Schumacher lieferte, ist Damon Hill. Der frühere Weltmeister meldet sich in Bezug auf die Kritik an Verstappens Fahrstil ebenfalls zu Wort. Der Brite sieht dessen Rennstall Red Bull in der Pflicht.

«Es hat fast den Anschein, als könne Max tun und lassen, was er will.» Es sollte auch mal ein Gespräch geben, sagt Hill: «Es liegt in der Verantwortung des Teams, auch zur Einstellung des Fahrers beizutragen.»

Das WM-Duell in der Formel 1 wird brisanter. Max Verstappen (oben) und Lando Norris liefern sich intensive Zweikämpfe. - keystone

Mache Verstappen so weiter, «wird man sich langfristig fragen, ob es klug von ihm war, so zu fahren oder nicht». Der Niederländer habe viel Talent und könne mit seinen Fähigkeiten Rennen gewinnen. «Es sollte nicht nur ein Autoscooter-Rennen sein.»

Max Verstappen nicht mehr im schnellsten Auto

Der dreifache Weltmeister nannte zuletzt auch sein im Vergleich langsameres Auto als Grund für seine riskanten Manöver. Seit zehn GPs wartet Verstappen auf einen Sieg.

Red Bull ist längst nicht mehr die stärkste Kraft, verlor deshalb die Führung in der Konstrukteurswertung an McLaren. Zuletzt zog auch Ferrari an den Bullen vorbei, die wegen eines schwächelnden Sergio Pérez nur noch Rang drei belegen.

Der Red Bull von Max Verstappen ist schon länger nicht mehr das schnellste Auto im Feld. - keystone

Angesprochen auf ein entscheidendes Kriterium über seine Zukunft, sagt Max Verstappen der «Sportbild»: «Leistung. Ich will in einem Auto sitzen, mit dem ich um Siege und Weltmeisterschaften fahren kann.»

Es komme aber auch auf das Umfeld an. «Wenn du dich nicht mit dem Team und den Mitarbeitern identifizieren kannst, macht es keinen Spass.» Momentan sehne er sich aber nicht nach einer Veränderung. Bei Red Bull hat der 27-Jährige noch einen Vertrag bis 2028.

«Ich sehe das pragmatisch. Ich will gewinnen. Und ich werde dort fahren wollen, wo ich die beste Möglichkeit dazu habe. Im Moment ist das bei Red Bull», sagt Max Verstappen weiter über seine Zukunft.

Startplatz-Strafe in Brasilien

Dieses Wochenende macht die Formel 1 in Brasilien halt. In São Paulo steht am Samstag ein Sprintrennen auf dem Programm. Beim GP vom Sonntag wird Max Verstappen wegen eines neuen Motors fünf Plätze nach hinten versetzt.

Am Donnerstag angesprochen auf die Kritik an ihm, sagt der 27-Jährige: «Ich fahre seit zehn Jahren in der Formel 1. Ich denke, ich weiss, was ich mache.»

Nach den Rennen in Brasilien folgen jene in Las Vegas, Katar (mit Sprintrennen) und Abu Dhabi.