Mercedes: Verbleib in der Formel 1 nach 2020 hängt am seidenen Faden

Muss die Formel 1 nach der Saison 2020 auf die Serienweltmeister von Mercedes verzichten? Einem Bericht von «RaceFans» zufolge findet in zwei Wochen eine Krisensitzung des Daimler-Vorstands statt. Dabei soll es um eine Neubeurteilung des Motorsport-Engagements der Stern-Marke gehen.

Hintergrund der Ausstiegsdiskussion sind sowohl sportliche als auch wirtschaftliche Überlegungen. Nach der Saison 2020 setzt die Formel 1 radikale Reglement-Änderungen um, zudem wird eine Kostengrenze eingeführt. Aufgrund sinkender Umsätze stehen im Daimler-Konzern zudem umfassende Personalreduktionen bevor.

Seit der laufenden Saison ist Mercedes zudem als Werksteam in der Formel E aktiv. Vor dem Hintergrund zunehmender Elektrifizierung macht ein Engagement in der Formel 1 immer weniger Sinn. Die Kosten sind zu hoch, der Marketing-Gewinn vergleichsweise gering.

Das Szenario eines möglichen Ausstiegs aus der Königsklasse wirft auch Fragen auf, was die Zukunft von Lewis Hamilton betrifft. Der Serienweltmeister steht bei den Silbernen noch bis zum Saisonende unter Vertrag. Zuletzt kamen auch Gerüchte auf, dass die Verhandlungen über ein neues Arbeitspapier zum Stillstand gekommen seien. Hamilton soll demnach rund 100 Millionen Franken Jahresgage fordern.

Der Brite negierte die Gerüchte in einem Beitrag auf Instagram. «Toto und ich haben noch nicht einmal über einen Vertrag gesprochen. Nichts wird im Moment verhandelt», so der sechsfache Weltmeister.

Sollte sich Mercedes tatsächlich zum Ausstieg aus der Formel 1 entschliessen, muss sich der Brite einen neuen Arbeitgeber suchen. Wahrscheinlichstes Ziel wäre in diesem Fall wohl Ferrari. Dort könnte Hamilton den Platz von Sebastian Vettel einnehmen, dessen Vertrag Ende 2020 ausläuft. Allerdings ist unklar, ob Ferrari ein Duo aus Hamilton und Charles Leclerc riskieren würde.