Rallye-Wunderkind Kalle Rovanperä feiert in Chile ersten Saisonsieg

Kalle Rovanperä ist für die Rallye-Welt das, was Max Verstappen für die Formel 1 ist. Der junge Finne begeisterte schon vor Jahren die Offroad-Welt mit seiner Fahrzeugbeherrschung. Ein Video des damals 13-Jährigen mit einer Blondine auf dem Beifahrersitz sorgte im Internet für Lacher.

Mittlerweile ist Kalle Rovanperä nicht nur professioneller Rallye-Pilot, sondern Skoda-Werksfahrer in der WRC. Am Sonntag feierte er seinen mittlerweile vierten Laufsieg in der Rallye-WM, den ersten in dieser Saison. Schon im Vorjahr wurde er mit zwei Siegen Dritter der WRC2. Seinen ersten Laufsieg hatte er bei seiner erst zweiten WM-Rallye in Australien 2017 gefeiert.

Bei der erstmals ausgetragenen Rallye Chile stürmte der junge Finne mit Beifahrer Jonne Haltunen unaufhaltsam zum Sieg. Dabei hatte es nach drei Wertungsprüfungen noch nicht nach einem Sieg ausgesehen. Rovanperä beklagte das Fahrverhalten seines Skoda Fabia R5.

«Ich verliere gegenüber meinen Gegnern Zeit, mir fehlt es in den extrem rutschigen Abschnitten an Vertrauen. Für den Nachmittag werden wir das Setup ein bisschen verändern», kündigte Rovanperä am Freitag an. Die Änderungen zeigten Wirkung, Rovanperä übernahm die Führung und gab sie bis ins Ziel nicht mehr ab.

In der Gesamtwertung der Rallye Chile belegte Rovanperä damit den achten Rang, unter anderem noch vor Toyota-WRC-Werksfahrer Kris Meeke. Für 2020 wird Rovanperä bereits als Kandidat auf ein WRC-Cockpit gehandelt. Landsmann Tommi Mäkinen will das Supertalent zu Toyota lotsen.

Übrigens: Das Rallye-Fahren liegt dem Jungstar im Blut. Auch Vater Harri Rovanperä war WM-Pilot für Skoda. Seinen ersten Meistertitel feierte Kalle mit 14 in Lettland – dort ist ein Führerschein nicht notwendig, um Starten zu dürfen.

Einziges Hindernis: Zwischen den Wertungsprüfungen wurde auf öffentlichen Strassen gefahren, dort musste Beifahrer Risto Pietiläinen das Steuer übernehmen. Der war schon Beifahrer von Kalles Vater Harri.