Rast sieht nur noch Zweikampf um DTM-Titel
Audi-Pilot René Rast möchte sich gerne am kommenden Wochenende auf dem Nürburgring den DTM-Titel sichern. Markenkollege Nico Müller hofft auf eine Vergoldung seines Jubiläums.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Kandidatenkreis für den Titelgewinn im Deutschen Tourenwagen-Masters hat sich vor den ausstehenden vier Rennen auf zwei Fahrer verkleinert.
Zwar besitzen noch insgesamt fünf Piloten rechnerische Chancen, doch praktisch geht es nur noch um einen Zweikampf der beiden Audi-Fahrer René Rast und Nico Müller. «Der Abstand zu BMW ist schon sehr gross. Da müsste einiges passieren, dass Marco Wittmann noch nach vorne kommt bei einem Abstand von 60 Punkten. Zudem hat er zwei Autos vor sich», sagte der im Klassement führende Rast der Deutschen Presse-Agentur vor den beiden Rennen am Nürburgring am Samstag und Sonntag (jeweils 13.30 Uhr/Sat 1).
Rast liegt mit 234 Punkten 20 Zähler vor seinem Schweizer Markenkollegen Müller. Wittmann, Champion von 2014 und 2016, liegt nach 14 Läufen mit 167 Punkten auf dem dritten Rang und setzt auf das Prinzip Hoffnung: «In den vergangenen Wochen gab es die Tendenz, dass Audi etwas stärker ist als wir - auch in der Breite», sagt der Fürther, «aber wer die DTM kennt, der weiss, dass immer viel passieren kann und noch alles möglich ist.»
Zudem hat Wittmann auf den beiden deutschen Strecken immer recht gut ausgesehen, auch wenn Rast im vergangenen Jahr auf dem Nürburgring mit zwei Siegen sowie zwei Pole-Positions als erster DTM-Fahrer überhaupt die Maximalpunktzahl von 56 Zählern an einem Rennwochenende knacken konnte. Auch diesmal ist der Mindener total fokussiert: «Ich bereite mich etwas intensiver auf die letzten vier Rennen vor. Das ist der Erfahrung der letzten Jahre geschuldet, da ich seit 2005 um Titel fahre. Da kommt dann auch Routine hinzu.»
Allerdings sei die Situation in diesem Jahr völlig anders als bei seinem ersten DTM-Championat vor zwei Jahren, da Rast damals nicht im direkten Titelkampf involviert war oder gar als Favorit antrat. «Damals bin ich mitgeschwommen. Dieses Mal ist die Wahrnehmung anders», sagt Rast. Doch den Ostwestfalen mit Wahlheimat Bregenz bringt auch diesmal nichts aus der Ruhe: «Für mich selbst ist die Anspannung identisch, weil ich jedes Wochenende gewinnen möchte.»
Auf Entspannung setzte dagegen Müller. Der Schweizer habe es genossen, «den einen oder anderen freien Tag zu haben, mit dem Rad um den See zu fahren, Familie und Freunde zu treffen.» Am Sonntag möchte er dann sein Jubiläum von 100 Läufen in der Tourenwagenserie mit einem Sieg vergolden und die Spannung bis zum letzten Rennwochenende auf dem Hockenheimring hochhalten.
Auch DTM-Chef Gerhard Berger befürwortet Spannung bis zum Schluss. «Dem Gerhard Berger wäre es sehr lieb, wenn die Entscheidung erst im letzten Rennen in der letzten Runde fallen würde», sagt Rast, der den früheren Formel-1-Piloten aber enttäuschen möchte. «Für mich wäre eine vorzeitige Entscheidung schöner, aber da denke ich nicht dran. Aber je früher die Entscheidung fällt, desto entspannter ist es danach.»