Sebastian Vettel verlässt Ferrari am Saisonende

Das Aus des viermaligen Formel-1-Weltmeisters Sebastian Vettel bei der Scuderia Ferrari am Jahresende scheint beschlossen.

Sebastian Vettel soll Ferrari laut Medienberichten verlassen. Foto: Tom Boland/The Canadian Press/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Sebastian Vettels Vertrag mit Ferrari soll offenbar nicht verlängert werden.
  • Wohin es den Deutschen ziehen wird, ist unklar. Seine Optionen sind rar.

Den Traum vom WM-Titel konnte sich Sebastian Vettel mit Ferrari bislang nicht erfüllen. Es sieht danach aus, als bekäme er in der Formel 1 auch nur noch in diesem Jahr die Chance dazu. Die Trennung steht laut mehrerer Medienberichte bereits fest.

Die «Bild»-Zeitung, «Auto, Motor und Sport» und «motorsport-total.com» berichten: Der Vertrag mit dem 32-Jährigen mit den Italienern wird nicht verlängert.

Sebastian Vettel (Ferrari) bei den Vorsaison-Testfahrten der Formel 1 in Barcelona. Als Nachfolger von Michael Schumacher gedacht, konnte er die Erwartungen seines Teams selten erfüllen. - keystone

Demnach wird Vettel den Traditionsrennstall nach dann sechs Jahren mit noch unbekanntem Ziel verlassen.

Beide Seiten konnten sich laut der Berichte nicht auf einen neuen Kontrakt einigen. Schon am Dienstag könnte der Schritt öffentlich gemacht werden. Eine Bestätigung gab es zunächst nicht.

Nicht so erfolgreich bei Ferrari

Bislang jagte Vettel vergeblich seinem Traum hinterher, genau wie Vorbild Michael Schumacher mit Ferrari Weltmeister zu werden.

In der Vorsaison belegte er den enttäuschenden fünften Platz in der WM. Dabei musste er sich erneut und musste er sich erneut den übermächtigen Mercedes geschlagen geben.

Hoffnung stirbt zuletzt: Vettel glaubt nach wie vor an einen Titel in der Formel 1 mit Ferrari. - Keystone

Auch sein aufstrebender Stallrivale Charles Leclerc landete vor ihm. Der 22 Jahre alte Monegasse unterschrieb bereits vor Weihnachten 2019 ein bis Ende 2024 gültiges Arbeitspapier.

Leclerc ist die grosse Hoffnung des Teams für die Zukunft. Sebastian Vettel hingegen soll zuletzt nur noch ein Vertrag für ein weiteres Jahr angeboten bekommen haben.

Das scheint dem ehrgeizigen Hessen zu wenig gewesen zu sein. Obwohl Ferrari-Teamchef Mattia Binotto zuletzt immer wieder betonte, Vettel doch gerne halten zu wollen.

Gehaltkürzung vorgeschlagen?

Allerdings wurde auch über Gehaltskürzung von Vettel spekuliert. Er selbst hatte zuletzt in einer Videokonferenz gesagt, dass es keine Frist für eine Verlängerung gebe.

«Wie auch immer der Deal aussehen wird. Das Team und ich werden uns damit wohl fühlen müssen», hatte der Deutsche dabei verlauten lassen.

Sebastian Vettel hält nichts von den Pirelli Testgummis. (Archivbild) - DPA

«Seb ist eine authentische und aufrichtige Person. Er liebt seinen Job, er liebt ihn wirklich. Und das ist einer der Gründe, warum auch wir bei Ferrari ihn so sehr schätzen.» Das hatte Binotto zuletzt auf der Formel-1-Homepage über Sebastian Vettel gesagt.

Doch sportlich konnte er eben nicht so überzeugen, wie man sich das bei seiner Ankunft 2015 erhofft hatte. 14 Siege holte er für die Scuderia insgesamt, wurde 2017 und 2018 jeweils Vize-Weltmeister und 2015 Dritter der WM-Gesamtwertung. Bei Red Bull lief es da um einiges besser.

Sebastian Vettel: Optionen sind rar

«Ich bin einer der erfahrensten Rennfahrer, aber nicht der älteste. Ich glaube nicht, dass es in dieser Hinsicht ein Alterslimit gibt», betont Vettel zuletzt in der Video-Konferenz.

Offen bleibt, was nach einem Aus beim Rennstall aus Maranello aus ihm wird oder wer ihn ersetzt. Vettels Optionen in der Königsklasse scheinen rar.

McLaren-Teamchef Andreas Seidl versicherte jüngst: Die aktuellen Piloten Lando Norris und Carlos Sainz junior werden auch künftig im Cockpit sitzen. Red Bull setzt auf Max Verstappen als Titelanwärter.

Sebastian Vettel und Lews Hamilton: Es wird wohl nächste Saison nichts mit dem Traum-Duo bei Mercedes. - dpa

Bei Mercedes gibt es zwar auch noch nichts Neues in Sachen Hamilton, dessen Vertrag ebenfalls Ende dieses Jahres ausläuft. Ein Wechsel des Briten scheint aber schwer vorstellbar.

Und auch wenn es mit Valtteri Bottas mal nicht weitergehen sollte: Sebastian Vettel und Lewis Hamilton in einem Team, das ist erst recht schwer vorstellbar.