Darum ist das Mami für die Schwinger so wichtig
Es wird auch für die Schwinger richtig grusig. Der ehemalige Spitzenschwinger Brügger Roger über schmerzende Hände, Warmduscher und Mamis.
Das Wichtigste in Kürze
- Der ehemalige Spitzenschwinger Brügger Roger schreibt regelmässig für Nau.
- Am Sonntag stehen drei Kranzfeste auf dem Programm.
- Brügger verrät, warum das Mami so wichtig sein kann.
Jetzt wird es auch für uns Schwinger richtig ungemütlich. Während es letzte Woche beim Saisonauftakt «nur» kalt war, wird es am Sonntag eine Kombination aus Nässe und Kälte geben. Gleich drei Kranzfeste stehen an. Das Zürcher und das Urner Kantonale, sowie das Emmentalische.
Die Bedingungen sind sicher nicht einfach. Zentral für einen Schwinger bei dieser Saukälte ist, dass er sich zwischen den Gängen aufwärmen kann.
Die Büez im Sägemehl wird am Sonntag zur Herausforderung. Die Zwilchhosen werden bei Nässe und Kälte nämlich «gschtabelig». Jeder Griff – falls überhaupt noch möglich – tut weh!
Mein Tipp: Als aktiver Schwinger ging ich zwischen den Gängen jeweils warm duschen, wenn es zeitlich drin lag. Und ich hatte mehrere Garnituren Kleider dabei. Das ist wichtig. Es kam auch schon vor, dass ich meine Mutter anrufen musste, damit sie mir trockene Kleider bringen konnte. Aber das bitte nicht weitererzählen.
Chance für Mittelschwinger
Der mentale Aspekt an solchen Tagen ist wichtig. Wer sich mit der misslichen Lage am besten arrangieren und diese ausblenden kann, hat sicher Vorteile.
Das kann die grosse Chance für die Mittelschwinger sein. Die Stunde eines Aussenseiters kann an solchen Tagen durchaus schlagen.
Zudem hat das Hudelwetter auch Einfluss auf die Kampftaktik. Ich ging bei solchen Bedingungen mehr Risiken ein. Mein Credo: Eine schnelle Entscheidung herbeiführen und möglichst schnell wieder an die Wärme. Und sonst war dann wieder das Mami gefragt.