Angeschlagener Roger Federer an den Australian Open im Halbfinal
Roger Federer befreit sich an den Australian Open sensationell. Der Schweizer setzt sich gegen Tennys Sandgren mit 6:3, 2:6, 2:6, 7:6 und 6:3 durch.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein angeschlagener Roger Federer kämpft sich an den Australian Open in den Halbfinal
- Der Schweizer schlägt Tennys Sandgren mit 6:3, 2:6, 2:6, 7:6 und 6:3.
- Dabei wehrte er sieben Matchbälle ab.
Roger Federer gelingt an den Australian Open 2020 ein unglaublicher Effort. Der Schweizer schlägt den Amerikaner Tennys Sandgren (ATP 100) mit 6:3, 2:6, 2:6, 7:6 und 6:3. Dabei wehrte er angeschlagen sieben Matchbälle ab.
«Manchmal hast du Glück, bei sieben Matchbällen hast du nicht die Kontrolle», so ein sichtlich erschöpfter Federer. «Ich habe nur gehofft, dass er vielleicht nicht den Winner reinknallt. Du hältst einfach den Ball im Spiel und denkst: ‹Wenn er ein oder zwei verpasst, wer weiss, was er denkt?›»
«Ich habe heute viel Glück gehabt und mich wieder besser gefühlt, als das Match weiterging. Ich verdiene diesen Sieg nicht – aber hier stehe ich und bin sehr glücklich», urteilte Federer. «Ich habe gespürt, dass meine Leisten und mein Bein sich verhärten. Ich rufe nicht gerne den Physio – ein Zeichen von Schwäche und so weiter.»
Guter Auftakt – und dann streikt der Körper
Federer gewann den ersten Satz, verletzte sich aber wohl zu Beginn des zweiten. Diesen gab er diskussionslos und mit einer enorm hohen Fehlerquote ab. Im dritten Satz holte er den Physiotherapeuten und liess sich abseits des Platzes behandeln. Wo er sich genau verletzt hatte, ist derzeit noch unklar.
Irgendwie ins Tiebreak
Die Behandlung brachte erstmal wenig, der Schweizer gab auch den dritten Durchgang gegen einen stark aufspielenden Tennys Sandgren ab. Der Amerikaner liess sich von der offensichtlichen Verletzung seines Gegners nicht beirren. Und zog sein Spiel mit beeindruckender Konstanz durch.
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Federer spielte aber den Umständen entsprechend solid, kämpfte sich in das Tiebreak durch. Und wehrte dabei sogar drei Matchbälle ab. Dort sah er wieder wie der sichere Verlierer aus, musste noch einmal vier Matchbälle abwehren. Der 38-Jährige zog den Kopf aber irgendwie erneut aus der Schlinge und erzwang sensationell einen fünften Satz.
In diesem konnte der Schweizer früh mit Break in Führung gehen – und diese liess er sich nicht mehr nehmen. Am Ende gewann er, obwohl er vor dem Out gestanden hatte, mit 6:3, 2:6, 2:6, 7:6 und 6:3.
Roger Federer jetzt gegen Djokovic oder Raonic
Im Halbfinal trifft Stehaufmännchen Federer auf den Sieger der Partie Milos Raonic - Novak Djokovic. Der zweite Viertelfinal des heutigen Tages beginnt ca. um 9 Uhr.