Federer will 2018 neu angreifen
Das enttäuschende Saison-Ende bei den ATP Finals in London bremst Roger Federer (36) nicht. Nach dem verpassten Titel bei der Tennis-WM denkt Federer schon an das nächste Jahr.
Nach
dem unerwartet abrupten Ende einer starken Saison will Roger Federer
seinen zweiten Frühling verlängern. Schon vor den zweiwöchigen Familienferien denkt
der Tennis-Star an die neue Saison und die nächsten Erfolge in Australien.
«Ich kann es nicht abwarten, dort wieder zu spielen», sagte Federer. Anfang
Dezember wird Federer wieder mit dem Training beginnen. Ende desselben Monats
tritt die langjährige Nummer eins in Perth beim Hopman Cup an, um die Form für
die Mission Titelverteidigung bei den Australian Open zu finden.
In Melbourne
hatte im vergangenen Jahr seine grandiose Comeback-Story ihren Anfang genommen.
Eigentlich
wollte der Schweizer sein wundersam erfolgreiches Jahr heute Sonntag mit seinem
siebten WM-Titel bei den ATP-Finals krönen. «Ziemlich enttäuscht» sei er, gab
er zu. Doch angesäuert wirkte der Grand-Slam-Rekord-Champion nicht. Geduldig
und ruhig erklärte er, dass Goffin einfach der Bessere gewesen sei.
Trotzdem
war es ein Super-Jahr für Federer. Wohl kaum einer hätte dem Schweizer vor
dem Saisonstart zugetraut, in diesem Masse zu glänzen. Sieben Turniere gewann
er in dieser Saison, mehr als jeder andere. Der Rekord-Grand-Slam-Sieger
beendet 2017 als Nummer zwei der Welt hinter dem Spanier Nadal. In der
Weltranglisten-Geschichte war nie ein Spieler, der das geschafft hat, älter als
er.
Erfolgsrezept: weniger Spiele
Die
Grundlage dieses Comebacks ist kein Geheimnis. Federer hat akzeptiert, dass er
im reifen Tennis-Alter seine Kräfte gezielt einsetzen muss. Nach den
Verletzungsproblemen im Vorjahr trat er 2017 bei deutlich weniger Turnieren an,
die Sandplatzphase liess er sogar komplett aus.
Vielleicht
verzichtet der Routinier 2018 nicht so konsequent wie in dieser Saison auf
seine Einsätze, weil er nach einem gesunden Jahr stabiler ist. Über die Option,
wieder auf Sand dabei zu sein, denke er nach. «Für nächstes Jahr kommt alles
auf den Tisch. Natürlich hoffe ich, zu spielen.»
Aber zunächst stehen
jetzt zwei Wochen Familienferien an, mit seiner Frau Mirka, den
Zwillingsmädchen Myla und Charlene und den Jungs Leo und Lenny. «Das brauchen
wir am Saisonende. Nicht nur ich, auch meine Frau und meine Kinder», erzählt
Federer. «Wir lieben das.»
Das Wichtigste in Kürze
- Federer will auch nächstes Jahr wieder angreifen.
- Zuerst fährt die Familie in die Ferien.
- Anfang 2018 folgt die Mission Titelverteidigung in Australien.