Macht Roger Federer gegen Anderson einen grossen Schritt zum Titel?
Roger Federer ist der beste noch verbliebene Spieler in Miami. Mit Kevin Anderson kann er seinen auf dem Papier härtesten Konkurrenten schon jetzt ausschalten.
Das Wichtigste in Kürze
- Roger Federer trifft im Viertelfinal von Miami auf Kevin Anderson.
- Gegen den Südafrikaner verlor er erst einmal – ausgerechnet letztes Jahr in Wimbledon.
- In Miami zeigte sich der Schweizer zuletzt aber spiel- und lauffreudig.
Roger Federer hat gegen Kevin Anderson noch keinen einzigen Satz verloren. Diese Aussage stimmte bis Wimbledon 2018. Und zwar genau bis zum dritten Durchgang im Viertelfinal zwischen dem Schweizer und dem Südafrikaner.
Der Maestro führte da bereits mit 2:0 Sätzen und hatte in Satz drei einen Matchball, beim Stand von 5:4. Doch Anderson konnte abwehren, Federer begann zu schwächeln und verlor die Partie noch in fünf Sätzen.
Eine äusserst bittere Niederlage für den Grand-Slam-Rekordsieger, der so seine Titelverteidigung in Wimbledon verpasste.
Unerklärliche Niederlage: Roger Federer verliert gegen Kevin Anderson in Wimbledon 2018.
Roger Federer in der zweiten Jahreshälfte schwächer
Nach dem Ausscheiden an seinem Lieblingsturnier, verlor Federer das Niveau, das er zuvor gehabt hatte. In der zweiten Jahreshälfte schlug er sich immer wieder unter Wert. So auch an den US Open, wo er gegen John Millman (damals ATP 55) in den Achtelfinals ausschied.
Der Saisonstart 2019 glückte Roger Federer ebenfalls nicht nach Wunsch, in Melbourne schied er ebenfalls früh aus. Aber nun scheint sich der 37-Jährige gefangen zu haben. In Dubai holte er den Titel, den hundertsten seiner Karriere. Und in Indian Wells (USA) scheiterte er knapp im Final an Dominic Thiem (jetzt ATP 4).
Überzeugend in Miami
Auch in Miami überzeugt der Maestro bisher. Gegen Radu Albot (ATP 46) haderte er in der zweiten Runde noch ziemlich. Gegen Filip Krajinovic (ATP 103) steigerte er sich bereits stark. Und gegen Daniil Medwedew (ATP 15) zeigte er eine seiner wohl besten Leistungen in diesem Jahr.
Taktisch gut aufgestellt, kreativ, laufstark und vor allem geduldig brachte Federer seinen Gegner zur Verzweiflung.
Nun der Favorit auf den Turniersieg
Nun ist der Schweizer der bestklassierte der verbleibenden Turnierfavoriten im Feld und klarer Favorit. Nicht nur im Viertelfinal, sondern auch auf den Turniersieg.
Übrigens: die Niederlage gegen Kevin Anderson in Wimbledon verkraftete Roger Federer gut. An den World Tour Finals in London ging die Geschichte zwischen den beiden nämlich wie gewohnt weiter. Nämlich mit einem Zweisatzsieg des Schweizers.