Novak Djokovic besiegt Alexander Zverev an den Australian Open
Tennis-Weltnummer 1 Novak Djokovic steht bei den Australian Open im Halbfinal. Der Serbe gewinnt im Viertelfinal gegen Alexander Zverev in vier Sätzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Novak Djokovic steht nach einer umkämpften Partie gegen Alexander Zverev im Halbfinal.
- Die Weltnummer 1 besiegt den Deutschen in vier Sätzen 7:6 (8:6), 2:6, 4:6, 6:7 (6:8).
- Zverev war nach der verlorenen Partie sichtlich niedergeschlagen.
Alexander Zverev und Novak Djokovic liefern sich bei den Australian Open ein Viertelfinale mit viel Auf und Ab. Am Ende verpasst der Hamburger die Möglichkeit auf sein zweites Halbfinale - und womöglich noch viel mehr. Für Serena Williams bleibt ein Rekord in Reichweite.
Deutschlands bester Tennisprofi hatte gegen den Titelverteidiger alles für das Halbfinale bei den Australian Open gegeben. Doch nach dreieinhalb Stunden mit kuriosen Wendungen unterlag der Weltranglisten-Siebte der angeschlagenen Nummer eins 7:6 (8:6), 2:6, 4:6, 6:7 (6:8).
Der 23 Jahre alte Hamburger wusste in Melbourne um 0.30 Uhr Ortszeit, dass er die Möglichkeit vergeben hatte, um seinen ersten Grand-Slam-Titel zu kämpfen.
«Novak Djokovic ist ein Gewinner»
Auch bevor er seine Niederlage wenig später zu erklären versuchte, ging Zverev noch mit gesenktem Kopf langsam durch die Katakomben. «Er ist ein Champion, das hat er heute wieder gezeigt», sagte er über Djokovic.
«Ich glaube, dass ich in manchen Momenten vielleicht sogar besser gespielt habe. Aber er ist ein Gewinner, das hat er heute auf dem Platz gezeigt. Novak steigert sein Niveau einfach.»
Der achtmalige Australien-Champion holte Rückstände im dritten und vierten Satz auf. Und agierte wie ein 17-facher Grand-Slam-Champion, als es darauf ankam. «Bis zum letzten Punkt hätte es in beide Richtungen ausgehen können. Wenn er das Match gewonnen hätte, wäre es sicher nicht unverdient gewesen», räumte Djokovic geschafft ein.
Mischa Zverev kritisiert Sascha
«Er hat an die Tür geklopft. Ein, zwei Fehler im ungünstigen Moment haben den Ausschlag gemacht», sagte Boris Becker als TV-Experte von Eurosport über Zverev.
Dessen älterer Bruder Mischa stellte mit Blick auf die vergebenen Führungen nach Breaks fest: «Da macht es Sascha nicht gut genug.» Alexander Zverev meinte: «Ich finde, dass ich nicht weit entfernt bin.» Den vergebenen Chancen trauerte er zurecht nach.
Keine zwei Wochen nach der knappen Niederlage beim ATP Cup gelang ihm mit dem schnellen 2:0 jedoch ein Start nach Mass. In der nahezu menschenleeren Rod-Laver-Arena entwickelte sich das achte Duell der beiden zunächst ganz anders als die vergangenen.
Geduld und Länge
«So habe ich es, glaube ich, noch nie gesehen. Dass er so schnell auf die Punkte geht, gerade auf der Vorhandseite», sagte Becker erstaunt. Der Wimbledonsieger kennt Djokovic, der seine Spielweise wegen der Verletzung zunächst änderte, aus seinen drei Jahren als dessen Trainer bestens.
Einen Satzball zum 3:6 wehrte Djokovic ab, dann schaffte er mit gewohnter Konstanz den Ausgleich zum 5:5. «Das ist die normale Spielweise, mit Geduld und Länge», sagte Becker. Zverev wollte diesmal mit voller Kraft aufschlagen und holte den Satz noch.
Doch Djokovic war nun besser im Match, auch wenn er einmal nach einem verpassten Rebreak seinen Schläger zerhackte. Zverev verpasste sogar höhere Führungen und sah dies als mitentscheidend. In der intensiven Partie wehrte der Weltranglisten-Erste im vierten Durchgang einen Satzball zum 5:7 per Ass ab. Und schaffte im Tiebreak mit einem Ass beim zweiten Matchball die Entscheidung.