Roger Federer: Sein Ex-Gegner zieht für die Ukraine in den Krieg
2013 besiegt Sergej Stachowski in Wimbledon Titelverteidiger Roger Federer. Im Januar tritt er zurück – und kämpft nun in seiner Heimat für den Frieden.
Das Wichtigste in Kürze
- Ex-Tennis-Profi Sergej Stachowski tauscht das Racket gegen eine Waffe.
- Der Ukrainer will in seiner Heimat gegen russische Truppen kämpfen.
- 2013 feiert er als Sportler einen historischen Sieg gegen Roger Federer.
Die russische Invasion in der Ukraine ist in vollem Gange. Um seine Heimat zu verteidigen, hat sich der ehemalige Tennis-Profi Sergej Stachowski bereit erklärt, in den Krieg zu ziehen.
«Ich habe mich in der vergangenen Woche für die Reserve gemeldet. Ich habe keine militärische Erfahrung, aber private Waffenerfahrung», sagt der 36-Jährige gegenüber Sky News. Erst im Januar beendet Stachowski seine Karriere.
Bruder und Vater in Kiew als Chirurgen im Einsatz
Nach dem Einmarsch von Putins Truppen könne «jeder, der motiviert ist, die Armee unterstützen». Er sei bereit. «Natürlich würde ich kämpfen, das ist der einzige Grund, warum ich versuche, zurückzukommen», so die ehemalige Nummer 31 der Tennis-Weltrangliste.
Stachowski wird 1986 in Kiew geboren – und will nun in seiner Heimatstadt gegen die russische Invasion ankämpfen.
Sein Bruder und sein Vater seien als Chirurgen vor Ort im Einsatz. «Sie sind gestresst, aber ich spreche oft mit ihnen. Sie schlafen im Keller», so Stachowski.
Keiner habe geglaubt, dass das passieren könne. «Doch es ist passiert. Aber seien wir realistisch: Russland ist ein Land mit 140 Millionen Einwohnern, welches sich von Europa nach Alaska erstreckt. Es wird sehr schwer sein, so viel Widerstand zu leisten.»
Sternstunde gegen Federer
Als Tennis-Profi gewinnt Sergej Stachowski insgesamt vier Turniere. Sein grösster Erfolg feiert er 2013 gegen Roger Federer.
In Wimbledon bezwingt er den Schweizer Titelverteidiger in vier hart umkämpften Sätzen. Und schmeisst den Favoriten völlig überraschend aus dem Turnier.
Später sagt der Ukrainer gegenüber der «Basler Zeitung»: «Niemand hatte das erwartet, nicht mal ich selber.»