Aleksander Kilde: «Ich habe mir den Wengen-Sturz oft angeschaut»
Nach seinem üblen Crash am Lauberhorn beginnt für Aleksander Kilde (31) ein langer Weg zurück. Der Norweger spricht über psychische Herausforderungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ski-Star Aleksander Kilde (31) gibt ein Update zu seinen Verletzungen.
- Um seinen Horror-Crash zu verarbeiten, schaue er sich die TV-Bilder an.
- Er rechne mit einem «langen und unsicheren» Weg zurück in den Weltcup.
Fast einen Monat ist es mittlerweile her, seit Aleksander Kilde auf der Lauberhorn-Abfahrt in Wengen BE fürchterlich stürzte. Sein Abflug ins Fangnetz resultierte in einer Schulterverletzung und einer tiefen Schnittwunde an der Wade.
Wochen nach dem Unfall befindet sich der Norweger nach wie vor in Innsbruck (Ö), wo er zweimal operiert werden musste. Im Podcast von «Ski Racing Media» gibt er einen Einblick in seine Reha. Und blickt mit gemischten Gefühlen in die Zukunft.
Therapie nicht nur für die Physis
Es tue gut, mit Menschen zu reden, sagt Kilde zu Beginn des Gesprächs. «Es gibt viel Arbeit, die auf mich zukommt, es wird ein langer und zäher Prozess. Gerade rolle ich einfach mit meinem Rollstuhl umher und versuche, positiv zu bleiben.»
Derzeit stehe für ihn viel Therapie auf dem Programm. «Für die physische, aber auch für die psychische Gesundheit», so der Skirennfahrer. Die Operationen seien gut verlaufen und die Prognosen der Ärzte «okay».
Wie geht er mental mit der Situation um? «Es war ein schwerer Aufprall, so etwas habe ich vorher noch nie erlebt», erklärt Aleksander Kilde. Und weiter: «Ich versuche, mit dieser Situation klarzukommen und mit den richtigen Leuten darüber zu reden.»
Aleksander Kilde: «Langer und unsicherer Weg»
Bei der Verarbeitung helfen ihm auch die Fernsehbilder. «Ich habe mir den Sturz oft angesehen, um ihn zu verarbeiten», sagt der Routinier. Es gehe für ihn darum zu verstehen, was er tun könne, um solche Situationen künftig zu vermeiden.
This browser does not support the video element.
SRF - Aleksander Kilde – völlig erschöpft – stürzt kurz vor dem Ziel der Lauberhorn-Abfahrt heftig.
Mit körperlichen Rückschlägen kennt sich Kilde aus. In seiner Karriere hat er davor auch schon einen Kreuzbandriss erlitten. «Aber diese Verletzung ist anders, sie ist ernster», bekräftigt der Speed-Spezialist.
Was die Zukunft angeht, lässt Aleksander Kilde vieles offen. «Es ist ein langer und auch ein bisschen unsicherer Weg.» Er sei sich nicht sicher, wohin ihn diese Verletzung bringen wird. Allerdings sei auch in dieser Hinsicht ein positives Mindset das Wichtigste.
Umfrage
Kann Aleksander Kilde nächste Saison um den Gesamtweltcup mitfahren?
Diese Zuversicht könne er aus früheren Verletzungen mitnehmen. «Es ist wichtig, Tag für Tag zu nehmen. Kümmere dich um Dinge, gegen die du etwas tun kannst. Und lass alles andere hinter dir», so der 31-Jährige.