Lauberhorn: Ösi-Star Mayer giftelt über Corona-Regeln in der Heimat

Wie in Adelboden werden auch am Lauberhorn Tausende Ski-Fans erwartet. Im Fahrerlager ist man geteilter Meinung – ein Österreicher kritisiert seine Heimat.

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ZDF - Das ZDF sendet wegen Corona aus Mainz.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das ZDF schickt wegen der hohen Schweizer Corona-Inzidenz nur ein Mini-Team nach Wengen.
  • Die Fahrer sind bezüglich der vielen Zuschauer geteilter Meinung.
  • Wer sich jetzt noch mit Corona infiziert, verpasst wohl die Olympischen Spiele in Peking.

Den ZDF-Zuschauern bietet sich am Donnerstag ein ungewohnter Einstieg in die Sport-Übertragung. Wegen der hohen Corona-Inzidenz in der Schweiz reist der Sender nur mit Reporter Andreas Kürten ans Lauberhorn.

Moderatorin Katja Streso und Ski-Legende Marco «Büxi» Büchel bleiben dafür in Mainz. Und moderieren den Auftakt in das lange Lauberhorn-Wochenende ausnahmsweise aus dem Studio.

Die dichgedrängten Ski-Fans am Chuenisbärgli lösen gemischte Gefühle aus. - Keystone

Auch ein Grund für die Vorsicht: Die relativ lockeren Schutzmassnahmen der Weltcup-Rennen in Wengen, wie schon zuvor in Adelboden. Es gilt 3G, Masken sind nur eine Empfehlung – das sorgt vor einer Woche am Chuenisbärgli für ungewohnte Bilder. Über 12'000 Fans an einem Event bringen viel Diskussionsstoff mit sich.

Auch an den Rennen am Lauberhorn werden viele Fans erwartet. - insta/lauberhornrennen

Das ZDF bleibt also zuhause – aber was sagen die Fahrer? Der Sender hat sich am Lauberhorn umgehört. Der Österreicher Matthias Mayer hat Verständnis für die lockeren Auflagen in der Schweiz. «Es ist extrem wichtig für uns alle, dass wir wieder ins normale Leben zurückkommen», so der Dritte vom Super-G

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ZDF - Mayer

Und Mayer erklärt auch gleich seine Unzufriedenheit mit der Situation in seiner Heimat. «Für unsere strengen Regeln hab ich kein Verständnis», so Mayer. «Das muss man sich überlegen», so der Österreicher.

Ansteckung bedeutet wohl Aus für Olympia

Weniger konkret äussert sich der Abfahrts-Topfavorit Beat Feuz. Gegenüber dem ZDF erklärt der Schangnauer: «Das ist nicht meine Aufgabe! Ich konzentriere mich darauf, vom Start bis ins Ziel schnell zu fahren», so der dreifache Champion am Lauberhorn.

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ZDF - Feuz

Andere Fahrer, wie der Deutsche Josef Ferstl, hadern mit der mittlerweile ungewohnten Zuschauer-Situation. «Der nomrale Menschenverstand sagt nein», so Ferstl im ZDF. «Aber das entscheiden andere – aber man muss sich fragen, ob das vor Olympia und Kitzbühel Sinn macht.»

Josef Ferstl nach seiner Fahrt im Super-G am Lauberhorn. - Keystone

Damit spricht Ferstl auf die grosse Sorge im Lager der Athleten an. Denn: Am 4. Februar starten die Olympischen Spiele in Peking. Wer sich jetzt mit Corona infiziert, hat kaum noch Chancen auf eine Teilnahme.

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Dabei wird auch an den Rennen am Lauberhorn alles unternommen, damit die Athleten in ihrer «Bubble» bleiben können. «Jedes Team hat ein eigenes Hotel. Jeder wohnt in einem Einzelzimmer – und isst an einem eigenen Tisch», erklärt Experte Marco Büchel.

«Keine aussergewöhnliche Ansteckungs-Zunahme» nach Adelboden

Immerhin: Am Donnerstag gibt der Kanton Bern auf Nau-Anfrage vorerst Entwarnung im Hinblick auf die Rennen in Adelboden. Stand heute verzeichne man keine aussergewöhnliche Zunahme von Neuansteckungen in Adelboden.

«Uns sind keine aussergewöhnlichen Cluster bekannt, die sich auf das Weltcup-Rennen zurückführen lassen», sagt Sprecher Gundekar Giebel zu Nau.ch.

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ORF - Manuel Feller witzelt über die «Durchseuchung» in Adelboden.

Das würde wohl auch Manuel Feller beruhigen. Der Österreicher gibt nämlich nach seinem zweiten Platz beim Adelboden-Riesen an, gerne an der frewilligen Siegerehrung teilzunehmen.

«Das muss ich schon ausnutzen. Die Schweizer gehen ja einen anderen Weg: Die versuchen an einem Wochenende gleich alle durchzuseuchen», so Feller beim ORF.