Marco Odermatt verpasst Bormio-Sieg hinter Sarrazin hauchdünn

Der wilde Ritt über die eisige Stelvio sorgt auch in diesem Jahr für Spektakel! Im Kampf um den Tagessieg muss sich Marco Odermatt trotz starker Fahrt aber geschlagen geben. Der Schweizer Ski-Überflieger fährt auf der Abfahrt von Bormio auf Platz zwei.

Platz eins gehört dem formstarken Franzosen Cyprien Sarrazin! Er holt seinen ersten Weltcup-Sieg – und das neun Hundertstel vor Marco Odermatt. Die beiden sind auf der Stelvio in einer eigenen Liga unterwegs: Alexander Cameron (CAN) verliert als Dritter bereits 1,23 Sekunden.

«Ich kann mir nichts vorwerfen», erklärt Marco Odermatt noch während des Rennens bei SRF. «So überzeugt fuhr ich in meiner Karriere wohl nur einmal, in Courchevel.» Anfang Jahr wurde der Schweizer dort Abfahrts-Weltmeister.

«Das heute war ein Traumlauf, besser ging es nicht. Darum lief ich direkt zu Sarrazin und habe ihm schon zum Sieg gratuliert.» Und das will etwas heissen: Odermatt startete schliesslich mit der Startnummer 6...

Top-Favorit Dominik Paris kann oben mit Odermatt und Sarrazin mithalten, bleibt dann aber hängen und fällt aus der Entscheidung. Auch Aleksander Kilde muss aufgeben, weil er einen Stein erwischt und dadurch den Grip verliert. «Da ist es in Bormio gescheiter, wenn man aufhört», so der Norweger bei SRF.

Ganz bitter verläuft das Rennen für Odermatts Rivalen im Gesamtweltcup: Marco Schwarz stürzt bei seiner Stelvio-Premiere und muss mit dem Helikopter abgeholt werden. Der Österreicher hat sich offenbar schwer am Knie verletzt. Schwarz führte die Gesamtwertung bis vor diesem Rennen an, er trat bisher in allen Disziplinen an.

Mit Startnummer 29 gelingt Justin Murisier ein toller Auftritt: Der Schweizer verliert 1,81 Sekunden und fährt auf den vierten Platz! Das Podest verpasst Murisier um 58 Hundertstel.

Gar nicht zufrieden war Niels Hintermann, der direkt nach Marco Odermatt startete. Für den Schweizer ist es derzeit Rang 7, doch die 2,21 Sekunden Rückstand ärgern ihn. «Mir gehen langsam die Adjektive aus, um meine Fahrten zu beschreiben. Es fühlt sich einfach von oben bis unten verkrampft an.»

Ein Ausrufezeichen setzen Marco Kohler (Platz zehn) Alexis Monney (Platz 13). Beide zeigen mit hohen Startnummern eine starke Fahrt.

Arnaud Boisset (+3,06) fährt mit Startnummer 50 noch auf Rang 22. Stefan Rogentin verliert 3,16 Sekunden auf Sieger Sarrazin, er holt mit Rang 26 noch Punkte. Franjo von Allmen (+3,94), Gilles Roulin (+4,16) und Lars Rösti (+4,99) verpassen die Top-30.

Bereits morgen geht es für die Speed-Cracks weiter: Am Freitag steigt um 11.30 Uhr ein Super-G.