Ski Alpin Zeitmessungschaos: Verbindungsausfall verantwortlich
Beim Ski Alpin kam es zu einer Panne bei der Zeitmessung in der Abfahrt der Frauen in Crans-Montana. Nun ist die Ursache bekannt: Es gab ein Verbindungsproblem.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Weltcup-Verbindung zwischen der Ziellinie und dem Zeitnehmerraum funktionierte nicht.
- Ursache dafür könnte ein beschädigtes Kabel oder eine Unebenheit gewesen sein.
Die verantwortlichen Firmen Longines und Swiss Timing veröffentlichten eine Stellungnahme. Demnach funktionierte in Crans-Montana die Verbindung zwischen der an der Ziellinie installierten Infrastruktur und dem Zeitnehmerraum phasenweise nicht.
Die Ursache ist noch unklar. Es könnte ein durch Skifahrer oder ein Pistenfahrzeug beschädigtes Kabel gewesen sein. Oder eine Unebenheit auf der Ziellinie, erklärte FIS-Rennchef Atle Skaardal.
Messgeräte ausgetauscht
Für die Ski Alpin Kombination vom Sonntag würden die Messgeräte ausgetauscht und die Ziellinie begradigt. Longines ist der offizielle Partner und Zeitnehmer der FIS, Swiss Timing für die Abwicklung vor Ort zuständig.
In der Abfahrt vom Samstag stoppte die Zeit just bei vier Schweizerinnen nicht. Betroffen waren Hählen, Gut-Behrami, Jasmine Flury und Priska Nufer.
Joana Hählen mit erstem Podest im Ski Alpin
Als Joana Hählen als Zweite ihren ersten Weltcup-Podestplatz schaffte, rückte Lara Gut-Behrami nachträglich vom 4. auf den 3. Platz vor.
Auch das ebenfalls über eine Lichtschranke messende B-System stieg aus. Deshalb mussten die handgestoppten Zeiten herbeigezogen und mit einem Koeffizienten korrigiert werden.
Nachträgliche Rangverschiebung
Der Koeffizient ergibt sich aus der durchschnittlichen Differenz zwischen den handgestoppten und den elektronischen Zeiten der zehn vorangegangen Fahrerinnen. Bei früheren Startnummern gelten die Differenzen der nachfolgenden Fahrerinnen.
So verlangt es das Reglement. In der inoffiziellen Rangliste war dieser Koeffizient noch nicht berücksichtigt. In dieser Rangliste wurde Gut-Behrami hinter Nicole Schmidhofer auf Platz 4 geführt. Daher die nachträgliche Rangverschiebung.
Österreicher protestieren
Der Österreichische Skiverband legte gegen die Wertung Protest ein, weil seine anhand der TV-Bilder getätigten Messungen signifikant andere Zeiten ergaben. Ihm zufolge müsste Sofia Goggia vor Schmidhofer und Corinne Suter gewonnen haben.
Vor allem bei Hählen war die Differenz mit 27 Hundertsteln beträchtlich. Sie lag damit deutlich über dem Durchschnitt von 13 Hundertsteln. Die TV-Bilder genügten indes wegen Winkel, Auflösung und Nicht-Sichtbarkeit der Ziellinie nicht als Referenz, erklärte Skaardal.