Anti-Silvester-Bewegung zieht Schweizer in die Berge
Alkoholgetränkte Partys und buntes Feuerwerk an der Neujahrsfeier müssen Platz machen. Silvester hoch auf dem Berg wird immer beliebter. Die Berghütten freuts.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele kehren dem traditionellen Silvester-Feiern den Rücken.
- Anstelle von Party und Feuerwerk suchen viele Schweizer Ruhe in den Bergen.
- Viele SAC-Hütten sind ausgebucht.
Das neue Jahr wird traditionellerweise mit überschwänglichem Korkenknallen und Feuerwerk eingeläutet. Für immer mehr Leute weicht der ganze Trubel aber einer entspannteren Variante des Feierns.
In vielen Schweizer SAC-Hütten kann man Silvester ganz anders feiern. Mit Lagerfeuer, einer Tasse Glühwein und Alpen-Panorama beginnt das neue Jahr einiges gemütlicher.
Schönes Silvester, mit oder ohne Party
In der Spitzmeilenhütte im Kanton St. Gallen entfachen die Betreiber auf 2000 Metern eine Art Lagerfeuer. «Wir haben an diesem Abend Finnenkerzen, Höhenfeuer und Glühwein, sowie Punsch draussen unter dem Sternenhimmel», erklärt Esther Beeler-Mannhart, Wirtin der Spitzmeilenhütte.
«Die Gäste schätzen es, wenn wir ein Feuer machen. Aber keine Party oder Musik.»
Auch auf die obwaldner Rugghubbelhütte auf knapp 2300 Metern pilgern immer mehr Partymuffel an Silvester. «Um Mitternacht gibts Glühwein und Prosecco an der Schneebar draussen», so Hüttenwirt Chrigel Menon.
Die beiden Hütten sind über den Jahreswechsel komplett ausgebucht. Man merke, so Menon, dass ein grosses Interesse da sei, den Feiertag auf dem Berg zu verbringen.
Es zieht Leute wieder in die Berge
Der steigende Trend zu naturverbundenen Freizeitaktivitäten ist auch den beiden Hüttenwarten nicht entgangen. Dies ist nämlich nicht nur zu Silvester so. «Die Gäste kommen vermehrt wieder zum Wandern und Schneeschuhlaufen. Oder sie suchen die Erholung in den Schweizer Bergen über das ganze Jahr verteilt», meint Beeler-Mannhart.
Doch auch der zunehmende Wunsch, Feiertage in den Bergen zu feiern, sei zu spüren. Der Trubel um Feuerwerk und Feierlichkeiten sei wohl langsam out. «Ich weiss nicht, ob es der Feuerwerks-Wahn ist oder nicht, vielleicht will man einfach mal etwas Anderes machen», so Menon.
«Der Jahreswechsel ist schon für viele etwas Besonderes», erklärt er weiter. Daher verlegen viele das Fest um das neue Jahr wohl in höhere Lagen.