5 Erlebniswege für einen spannenden Frühling
Erlebniswege vereinen Naturerlebnis, Spass und Nervenkitzel. Und ganz nebenbei lernt ihr sogar noch etwas.
Das Wichtigste in Kürze
- Energie-Vielfalt im Entlebuech und Alp-Erlebnisse im Lötschental
- Panorama-Blick mit Gänsehaut vom Niederhorn am Thunersee
- Klettern und Balancieren wie ein Geissli im Saanenland und Murmeli-Spass an der Lenk
Erwachsene muss man selten überzeugen, wenn es ums Wandern geht. Die Seele baumeln lassen, die Natur geniessen und gute Gespräche führen: das gefällt den allermeisten. Mit Kindern unterwegs, kann dies jedoch schwieriger werden. Schnell wird ihnen langweilig, und das behalten sie auch kaum für sich.
Hier kommen Erlebniswege gerade recht. Sie machen dank interaktiven Posten, Spielmöglichkeiten und ungewöhnlichen Brätelstellen aus einfachen Wanderungen echte Erlebnisse. Und schliessen auch bei erwachsenen Wanderern Wissenslücken oder begeistern mit überraschenden Fakten.
Wir haben euch fünf besonders schöne Erlebniswege zusammengestellt, die allesamt bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Damit ihr euch nicht gross mit der Anreise beschäftigen müsst und einen sorgenfreien Tag geniessen könnt.
Entlebuch unter Strom
Der erste Erlebnisweg in unserer Liste befindet sich In der UNESCO-Biosphäre Entlebuech und ist ganz dem Thema Energie gewidmet. Auf insgesamt 13 km verteilt machen sechs Stationen eure Rundwanderung zum Erlebnis. Der Weg führt euch über Bauernhöfe, durch die malerische Entle-Flusslandschaft, über Anhöhen und in den lauschigen Chilewald.
An den Stationen seht ihr funktionierende Photovoltaik- und Solaranlagen, zwei topmoderne Windräder und ein über 100-jähriges Wasserkraftwerk. Auch fossile Brennstoffe werden thematisiert, und zwar auf regionalgeschichtlich interessante Weise: So bezeugt das Torfhüttchen in Mettilimoos, wie hier in den Weltkriegen statt Kohle Torf aus dem nahen Moor verheizt wurde. Und bei der Bohrplatte Finsterwald lernt ihr, wie auf der Suche nach Erdöl über 5 km tiefe Bohrungen unternommen wurden.
Für Kinder gibt es auf dem Energie-Erlebnisweg aber nicht nur viel zu lernen, sondern auch jede Menge zu erleben. Ein Besuch im Milchschafstall in Widmen, die Pfeifenwippen von Feldmoos und das begehbare Moor-Tret-Becken lassen keine Langeweile aufkommen. Ein spezielles Highlight ist sicher das ausrangierte Tram von 1899 im Chilewald mit integrierter Brätelstelle, Tisch und Sitzbank. Auf dem Energie-Spielplatz am Ende der Wanderung betreiben die Kinder schliesslich mittels Förderband, Kurbeln und Windrädern gemeinsam einen Energiekreislauf.
Tipp: Wer noch detaillierte Informationen zu den verschiedenen Energiethemen, über Geschichte, Landschaft und Natur möchte, bucht am besten einen Exkursionsleiter. Ideal für Vereine und Gruppen.
Mehr zu diesem Angebot, alles zur Anreise und vieles mehr findet ihr hier.
Alpwirtschaft hautnah auf der Lauchernalp
Dieser Erlebnisweg zeigt auf 14 Stationen über 2 km, wie die Alpwirtschaft seit Jahrhunderten das Landschaftsbild des Lötschentals prägt. Bei der Gestaltung der Stationen wurde darauf geachtet, dass sie alle Sinne ansprechen. So werden an einer Station an Diagucklöchern Pflanzen erklärt und an einer anderen lässt sich eine Holzkuh melken. Daneben könnt ihr den Sensenschwung üben und auf Glocken eure Lieblingslieder nachspielen.
Den Kindern werden so auf spielerische Art die Augen für die Schätze des Lötschentals geöffnet. Und Erwachsene werden daran erinnert, welch harte Arbeit hinter der Alpbewirtschaftung steckt.
Die Lauchernalp ist übrigens auch Ausgangspunkt für den Lötschentaler Höhenweg. Das heisst, ihr geniesst hier einen unvergleichlichen Ausblick auf das Lötschental und die Walliser Alpen. Was die Zeit angeht, so solltet ihr mit Kindern für den ganzen Erlebnisweg rund 1.5 Stunden einplanen, davon sind gut 45 Minuten reine Wanderzeit.
Informationen zur Anreise und eine Wanderroute mit Höhenprofil findet ihr hier.
Steile Klippen am Thunersee
Seit August 2020 führt am Niederhorn, dem Hausberg von Beatenberg, ein 600 m langer Rundweg dem Niederhorngrat entlang. Der rund 40-minütige Spaziergang auf dem «Gratweg» führt euch um das Berghaus Niederhorn und über steil abfallende Felsen. Dabei immer im Blick: das Justistal und das Panorama mit Eiger, Mönch, Jungfrau und der Blüemlisalp.
Entlang des Wegs geben neun Infopoints Auskunft über die Pflanzen- und Tierwelt auf dem Niederhorn. Und moderne Panoramatafeln ermöglichen ein zweifelsfreies Bestimmen der umliegenden Berge. Vorbildlich: Bei der Gestaltung des Pfads hat man extra Wilddurchgänge eingebaut, um die Tierwelt möglichst wenig zu stören.
Nur für Schwindelfreie geeignet ist die sogenannte «Felsenbrücke», die euch in einer kleinen Wegkurve über den freien Abgrund führt. Nervenkitzel par excellence. Ansonsten ist der Gratweg recht kurz und verläuft ebenmässig, ist also gut geeignet für Leute mit kleinen Kindern. Er lässt sich teilweise mit Kinderwagen machen, und für Pausen sind ausreichend Sitzbänke und Aussichtsplattformen vorhanden.
Ihr wollt euren Ausflug auf das Niederhorn mit einer Schifffahrt auf dem Thunersee kombinieren? Kein Problem mit dem Niederhorn-Kombi-Billet. Alles Weitere zur Anreise und was man sonst noch auf dem Niederhorn erleben kann, findet ihr hier.
Den Munggen auf der Spur
An der Lenk im Simmental wartet der verspielte Murmelitrail auf euch. Er führt von der Bergstation Leiterli auf einer Naturstrasse 3 km bergab zur Zwischenstation Stoss. Schon die Fahrt aufs Leiterli in den liebevoll dekorierten Themen-Gondeln ist ein Erlebnis: Denn hier erzählen die Ziege Flöckli, die Kuh Mona, und das Murmeli Moritz von ihrem Alltag auf der Alp.
Die Wanderung selbst ist gemütlich und begeistert mit zahlreichen Attraktionen: Der Wackelsteg, die Klang-Treppe und die Kinder-Seilbahn über das Dufti-Seeli werden beim Nachwuchs lange in Erinnerung bleiben. Besonderes Highlight ist der begehbare Murmeli-Bau beim neuen Speichersee, den die Kleinen ab Sommer 2021 entdecken können.
Die Kinder können aber auch einiges lernen. So hat es Stationen, an denen sie Tierlaute und Tierspuren erkennen und zuordnen können. Und dank Infotafeln erfahren Gross und Klein, wovon sich Murmeli ernähren und welche Mitbewohner sie in ihren Höhlen haben.
Gut zu wissen: Entlang des Murmelitrails hat es zwei Brätelstellen, inklusive Rost und Holz. Wer kleine Kinder hat, wird sich freuen, dass der Trail sich auch für geländegängige Kinderwagen eignet.
Alles zur Anreise, zu den Erlebnisgondeln und zum Murmelitrail findet ihr hier.
Muskelschmalz und Ohrenpower: Sommer-Erlebnisse im Saanenland
«Saani» ist eine Saanenziege und offizieller Botschafter des Saanenlandes. Nach ihr sind zwei neue Erlebniswege benannt, die anfangs Juli 2021 eröffnet werden.
«Saani’s Klangerlebnis» ist für Kinder von drei bis zwölf Jahren gedacht. Die 18 Stationen des Weges von Saanen nach Gstaad sind ganz auf den Hörsinn der kleinen Wanderinnen und Wanderer ausgelegt. Traditionelle Volksmusik, klassische Musik, Holzklänge, Tierstimmen oder das Sprudeln eines Baches: der Weg zeigt mit seiner grossen Geräuschvielfalt die ganze Bandbreite menschlicher Hörerfahrungen.
«Saani’s Bergerlebnis» verläuft zwischen Saanenmöser und Schönried. Hier geht es um Koordination und Kondition, zwei von Saanis Lieblingsdisziplinen. Es wird balanciert und geklettert, während Informationstafeln über Tiere, Pflanzen und das Moor informieren.
Die Startpunkte der beiden Erlebniswege sind jeweils zwei Minuten von den Bahnhöfen Saanenmöser, Schönried, Gstaad und Saanen entfernt. Der Besuch beider Erlebniswege ist kostenlos.
Alles zur Anreise und zum Ausflugstipp sowie eine schöne, interaktive Karte vom Saaniland findet ihr hier.