Freizeit: Diese 5 tierischen Abenteuer dürfen Sie nicht verpassen
Hirsche, Steinböcke, Wildschweine und Co.: Tierparks bieten eine schöne Möglichkeit, die Wildtiere von Nahem zu bestaunen. Wir präsentieren Ihnen fünf Optionen.
Das Wichtigste in Kürze
- In Schweizer Tierparks erleben Sie Wildtiere hautnah.
- Wir stellen Ihnen fünf Tierparks vor, die gut mit dem ÖV erreichbar sind.
Finn und Tom lieben es, in Tierbüchern zu stöbern und beim Zmittag alles über Bären, Hirsche und andere Wildtiere zu erzählen. Zum zehnten Geburtstag der Zwillinge haben sich deren Eltern Vanessa und Stefan etwas ganz Besonderes ausgedacht: Einen Tagesausflug in einen Tierpark – dabei haben sie fünf Favoriten.
Um das tierische Abenteuer möglichst stressfrei zu gestalten, wird die vierköpfige Familie mit dem ÖV reisen. Das hat gleich mehrere Gründe: Beim Autofahren wird es Tom oft übel und im Zug können sich die Brüder einmal mehr in ihren Büchern vertiefen.
Die Eltern hingegen sind froh, sich keine Gedanken über die Parkplatzsuche machen zu müssen. Kommt hinzu: Kinder sind mit dem ÖV günstig oder sogar kostenlos in der ganzen Schweiz unterwegs.
Im Juraparc treffen sich Bären und Bisons
Einer der fünf Favoriten ist der Juraparc in Mont d’Orzeires. Der Park befindet sich oberhalb von Vallorbe in der Region Yverdon-les-Bains und ist mit dem Zug bis Le Pont und von dort weiter mit dem PostAuto (Linie 683) gut erreichbar. Alternativ kann man ab Le Pont auch in zirka 45 Minuten zu Fuss bis in den Park spazieren.
In dem weitläufigen, naturbelassenen Parkgelände kann man Bären, Bisons, Alpakas, Hirsche und Wölfe von Nahem bestaunen. Um die Tiere nicht zu stören, führen dabei Stege oberhalb der Gehege entlang.
Daneben sorgen Tiere vom Bauernhof für reichlich Verzückung. Besonders begeistert ist Stefan auch vom Chalet-Restaurant des Juraparc, in dem unter anderem Fondue-Gerichte und Bisonspezialitäten serviert werden. Weitere Infos finden Sie gleich hier.
Kleine Reise in die römische Zeit
Der zweite Favorit der Familie ist der Tierpark Augusta Raurica im Baselbiet. Die Anreise erfolgt mit dem Zug bis zum Bahnhof Liestal und von dort mit dem Bus bis Augst, Schwarzacker. Danach geht es noch sieben Minuten zu Fuss bis zum Park.
Hier erlebt man Tiere, wie sie bereits in römischer Zeit gehalten wurden. Die «Walliser Landschafe» oder «Wollschweine» ähneln beispielsweise den römischen Nutztieren, die in Augusta Raurica und anderen Gutshöfen zuhause waren.
Der Fokus des aussergewöhnlichen Tierparks liegt bei der Aufzucht und Auswilderung von gefährdeten Wildtierarten – dazu gehören etwa Auerhühner oder Turteltauben. Besonders fasziniert ist die Familie – nebst den Tieren – von der wunderschönen, naturnahen Gestaltung des Parks.
Zusammen mit den Artenschutzprogrammen und der Vermittlung von Wissen zur römischen Tierhaltung, leistet diese Naturbelassenheit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität. Tipp: Kombinieren Sie den Besuch mit der Besichtigung der Römerstadt Augusta Raurica. Hier erfahren Sie mehr.
Das ist der Wildpark Roggenhausen
Mit diesen zwei tollen Optionen in der Tasche ist die ganze Familie bereits jetzt euphorisch. So haben sie nicht nur die Möglichkeit, Wildtiere von Nahem zu beobachten, sondern auch Wertvolles über die Artenvielfalt und Biodiversität zu erfahren. Wenig verwunderlich also, dass auch der dritte vorgeschlagene Tierpark, der Wildpark Roggenhausen, auf Begeisterung stösst.
Die Anreise mit dem Zug gestaltet sich einfach. Man reist bis Aarau und nimmt dann den Bus bis Roggenhausen. Von dort ist das Gehege der Dam- und Axishirsche nicht mehr weit. Die rund 15 Hektaren des Wildparks bieten einer Vielzahl von Wildtieren ein Daheim. Auf dem Wildpark-Rundweg kann man unter anderem Rothirsche, Bündner Strahlenziegen, Murmeltiere, Walliser Schafe und Wildschweine bestaunen.
Berufsbedingt interessiert sich Papa Stefan besonders für den Naturlehrpfad. An sechs Standorten kann er Wissenswertes zu vorhandenen Fels- und Lockergesteinsschichten erfahren. Dazu gehören etwa Informationen zu deren Wasser- und Fossilgehalt.
Mama Vanessa hingegen lockt vor allem der Obstgarten mit rund 50 hochstämmigen Apfel-, Birn-, Zwetschgen-, Kirsch- und Pflaumenbäume an. Der Spielplatz mit den Scootern ist sehr beliebt bei den Kids. Mehr Informationen zum Wildpark Roggenhausen gibt es hier.
Dieser Wildpark ist zugleich ein Naherholungsgebiet
Das nächste tierische Abenteuer wartet im Wildpark Bruderhaus. Die Anreise erfolgt mit dem Zug bis Winterthur und von dort weiter mit dem Bus bis nach Winterthur, Breite. Nach einem 25-minütigen Fussmarsch kommt man schliesslich am Ziel an.
Der Wildpark Bruderhaus liegt im Eschenbergwald und umfasst einen Waldlehr-, Geologie- und Vogellehrpfad. Das Besondere an diesem Wildpark: Die Bedürfnisse der Tiere sowohl in der freien Wildbahn als auch in der menschlichen Obhut sollen vermittelt werden.
Im Jahr 2008 etwa wurde eine grosse Anlage für die Wölfe eingerichtet, 2015 gab es ein neues Gehege für die Mufflons. Im selben Jahr fand die Eröffnung des neuen Infopavillons statt. Dieser dient unter anderem der Verbesserung des Naturverständnisses über die Zusammenhänge zwischen den im Wildpark und in der Region wildlebenden Tierarten. Hier gibt es mehr Informationen zum Wildpark Bruderhaus.
Ein wahres Naturparadies mitten im Glarnerland
Nach vielen Diskussionen entscheidet sich die Familie, ihren Tagesausflug ins Glarnerland zu machen – und zwar ins älteste Wildschutzgebiet Europas! Der Freiberg Kärpf hat mehr als 450 Jahre auf dem Buckel und umfasst eine Fläche von 106 Quadratkilometern. Damit gilt das Wildschutzgebiet als eines der schweizweit grössten.
Mit dem Zug fahren die Zwillinge mit ihren Eltern bis nach Schwanden. Dort steigen sie auf den Bus um und fahren damit bis nach Kies (Niederental). Mit der Luftseilbahn Kies-Mettmen gelangen sie schliesslich auf die Mettmen-Alp, die als Herzstück des Freiberg Kärpf gilt.
Der Freiberg Kärpf beheimatet zahlreiche Wildtiere, darunter Gämse, Hirsche, Rehe, Murmeltiere, Birkhühner und Adler. Zum Glück haben die Zwillinge ihren neuen Feldstecher eingepackt – mit diesem halten sie geduldig Ausschau nach den Tieren.
Und siehe da: Von Weitem sehen sie einen Steinbock, hören pfeifende Murmeltiere und beobachten fasziniert einen Adler beim Kreisen. Nicht nur die Tiere können sich sehen lassen – auch die Landschaft ist atemberaubend schön und auf jeden Fall einen Ausflug wert. Mehr Infos zum Freiberg Kärpf gibts hier.
Müde, aber glücklich über diesen gelungenen Geburtstagsausflug fährt die vierköpfige Familie nach Hause. Im ÖV erzählen die Kids von ihren Highlights.
Übrigens: Vanessa und Stefan haben vom unschlagbaren Angebot der SBB profitiert. Für eine Tageskarte für zwei Personen haben sie gerade mal 78 Franken bezahlt. Mit dieser konnten sie einen Tag lang in der zweiten Klasse durch die Schweiz reisen. Das Angebot ist noch bis zum 28. Oktober 2024 gültig.