Fünf herzige Städtchen und Dörfer für euren nächsten Ausflug
Kultur, Geschichte, Naturschönheiten: Entdeckt mit uns schöne Städtchen, malerische Dörfer und fantastische Wanderungen.
Das Wichtigste in Kürze
- Städte einmal anders: Stadtnatur in Solothurn und sieben kreative Arten, Thun zu besuchen.
- Bergkulissen: leichte Rundwanderung in Kandersteg und Häuserschauen im Oberland
- Mittelalterlicher Städtebummel mit Römerromantik: Geschichtsjuwel Avenches
«Nicht zu viel und nicht zu wenig»: Das ist für viele Menschen die Formel für den idealen Tagesausflug.
Falls ihr auch zu diesen Menschen gehört, seid ihr bei unseren 5 Ausflugstipps richtig: Überschaubare Ortschaften treffen Wanderungen fürs Auge, alles problemlos mit dem öV erreichbar – damit die Freude schon unterwegs beginnt.
Stadtführung einmal anders: Schnitzeljagd «Stadtnatur» in Solothurn
Eine Stadt kennenlernen, das können wir alle: flanieren, shoppen, schauen, was man hier so isst, vielleicht eine Kirche anschauen, in ein Museum oder – warum nicht? – ins Kino.
Die Stadt Solothurn bietet nun eine attraktive Alternative zu diesem «Standardprozedere»: eine Smartphone-Schnitzeljagd, mit der ihr die jahrhundertealte Altstadt anhand ihrer Tier- und Pflanzenwelt kennenlernt.
Um an der Schnitzeljagd teilzunehmen, ladet ihr am besten schon zuhause die «Actionbound»-App auf euer Smartphone herunter. Danach scannt ihr bei Solothurn Tourismus oder im Naturmuseum Solothurn einen QR-Code und startet zur Rätseltour durch die Solothurner Altstadt.
Dabei durchkämmt ihr während gut 70 Minuten die «schönste Barockstadt der Schweiz» nach Spuren und rätselt gemeinsam über Fragen wie: «Wo schlafen all die Stadttauben?» und «wer wohnt im kleinsten Hotel der Stadt?», ehe eure Schnitzeljagd im Naturmuseum endet.
Wenn euch nach der ganzen Rätselei der Hunger packt, geht es erst mal ab zum Picknick auf die grosse Chantierwiese. Mit dem einladenden Spielplatz und der Voliere ist sie der ideale Treffpunkt für Familien.
Wer lieber einkehren will, findet in der Altstadt und unten an der Aare viele anmächelige Möglichkeiten. Nicht verpassen sollte man dabei ein Stück Solothurner Torte aus der Confiserie «Suteria» oder ein zufriedenes «Ölfi Bier».
Wenn ihr übrigens nach der Schnitzeljagd noch Energie habt, lohnt es sich, noch ein bisschen im Naturmuseum zu verweilen. Wissenswertes über die örtliche Pflanzen- und Tierwelt sowie spannende Museumsdetektivgeschichten um den verrückten Wissenschaftler Dr. Bakteribus machen den Besuch zum Erlebnis.
Klingt spannend? Mehr zur Solothurner Stadtnatur-Schnitzeljagd und zur Anreise per öV findet ihr unter diesem Link.
Thun geführt – sieben Stadtführungen, die es in sich haben
Stadtführungen sind eine super Möglichkeit, sich innert kürzester Zeit mit der Geschichte und den Eigenheiten einer Stadt vertraut zu machen. So auch in Thun, wo euch vom kindergerechten «Gschichtechorb» über nächtliche Grusel-Führungen bis zum sinnlichen Rundgang sieben grundverschiedene Angebote erwarten.
Bei der Führung «Thuner Altstadtperlen» dreht sich alles um traditionsreiche Geschäfte und Handwerk. Hier begrüsst euch die Geschäftsleitung persönlich und gibt mit spannenden Geschichten Einblicke in die charmante Altstadt.
Einen aussergewöhnlichen Ansatz verfolgt die Führung «Sinnliches Thun»: Statt Jahreszahlen zu lauschen, hört, schmeckt, ertastet und erschnuppert ihr hier die Alpenmetropole mit ihren vielen Gaumenfreuden und Ohrwürmern.
Spannend wird es auf der nächtlichen Führung «Unheimliches Thun», wo euch ein gesprächiger Nachtwächter in die Geheimnisse seiner Zunft einweiht. Das Schlimmste dabei: Das Potpourri aus Schandtaten, Liederleben und Hurerei basiert auf geschichtlichen Begebenheiten.
Beim Spaziergang durch den Schadaupark mit Anna Maria Wocher erfahrt ihr dafür alles über das legendäre Thun-Panorama. Sie erzählt euch, was ihren Mann Marquard vor gut 200 Jahren bewog, das riesige Wimmelbild zu malen. Und entlässt euch am Schluss staunend vor dem 280 m2 grossen Bild mit seinen über hundert Figuren.
Ganz auf Kinder zugeschnitten ist schliesslich der «Gschichtechorb»: Jede Requisite im Korb erzählt eine Geschichte über Thun. Anschaulich, überraschend und immer wieder lustig.
Klingt spannend? Mehr zu den einzelnen Führungen und zur Anreise per öV nach Thun findet ihr hier.
Kandersteg gemütlich – einmal rund ums Dorf
Nach zwei «Städtetrips» führt euch unser dritter Ausflugstipp nach Kandersteg. Hier lernt ihr auf drei kurzen Rundwanderungen eine der eindrücklichsten Landschaften der Schweiz kennen. Und erfahrt dabei noch etwas über die örtliche Geschichte.
Rundwanderung Nummer 1 entführt euch zum Aussichtspunkt «Höh» und besticht durch einen herrlichen Blick auf Kandersteg. Von hier wandert ihr der westlichen Talflanke entlang, stecht herunter zur Kander und wandert dem Fluss entlang zurück zum Bahnhof. Highlights auf dem Rückweg sind das «Wildifluh-Löwengesicht» und das «Biregesicht», das wohl grösste Felsgesicht in der Umgebung.
Wanderung Nummer 2 führt euch der Kander entlang südwärts bis zum Nordportal des Lötschbergtunnels. Hier erzählt der «Spycher» von 1510 von Jahrhunderten des Warenverkehrs über den Lötschen- und den Gemmipass.
Mit dem Naturschutzgebiet «Filfalle» passiert ihr auf dem Rückweg ein Feuchtgebiet von nationaler Bedeutung (inkl. frei zugänglichem Naturlehrpfad). Highlight am Bahnhof: die 2010/11 restaurierte «Simplon 1», die vor über 100 Jahren auf der Lötschberg Nordrampe zu ihrem ersten Einsatz kam.
Wanderung Nummer 3 schliesslich führt euch in Richtung Oeschinensee. Wer Kinder hat, hält obligatorisch beim Naturspielplatz, wo die Kleinen balancieren, tasten, riechen und wieder einmal richtig gut hinhören dürfen. Dann geht's weiter zum Oeschiwald mit seiner atmosphärisch-farbigen Formenpracht aus Bergbächen, Blättern und Geröll, ehe ihr wieder den Bahnhof anvisiert.
Und, Lust auf Bergerlebnisse bekommen? Eine Stunde Zugfahrt ab Bern reicht, um euch in eine andere Welt zu befördern. Mehr dazu und zu den einzelnen, auch barrierefreien Wanderungen gibt es hier.
Römer, Kelten und feine Glacé in Avenches
Unser nächster Ausflug führt euch nach Avenches ins Drei-Seen-Land. Hier, im antiken «Aventicum», warten über 2000 Jahre Geschichte auf euch.
Zum Auftakt empfiehlt sich ein Entdeckungs-Spaziergang durch die gemütliche Altstadt. Neben Glacé und farbenfrohen, gepflasterten Gassen findet ihr hier auch Schloss Avenches mit seinem wunderschönen Wehrturm.
Gleich am Ausgang der Altstadt findet ihr das Amphitheater von Avenches, notabene das besterhaltene der Schweiz. Heute gehört es zu einem 6 Kilometer langen Rundweg, auf dem ihr die Überreste der antiken Stadt Aventicum entdecken könnt.
Wo einst monumentale Bauwerke standen, blüht heute Natur, und Ruinen lassen euch die Grösse der Hauptstadt des römischen Helvetiens erahnen.
Unbedingt besuchen solltet ihr das Römermuseum, das sich seit 1838 (!) im Wehrturm des Amphitheaters befindet. Die Fundstücke hier geben Einblick in den Alltag von Römerinnen und Helvetiern, arm und reich. Und zeigen, warum Avenches zu den bedeutendsten archäologischen Fundstellen der Schweiz gehört.
Ein Tipp für Rätselfreunde ist die «Schatzsuche» per Smartphone, und Gourmets sollten sich mit dem Gutscheinheft von Avenches Tourisme ausstatten: Tee, Gipfeli/Brötchen, Vully-Wein, ein Mittagessen und eine Überraschung lassen euch damit Avenches auch kulinarisch entdecken.
Von Bern in weniger als einer Stunde mit dem Zug erreicht, historisch wertvoll und ein Genuss für den Gaumen: Ausflüglerherz, was willst du mehr? Mehr Informationen zu allen Angeboten gibt es hier.
Oberländer Hauswege – Geschichte und lebendige Tradition
Unser letzter Tipp macht euch auf einen Schlag mit Oberländer Geschichte, Handwerk und Natur vertraut. Auf den sogenannten «Oberländer Hauswegen» wandert ihr durch wunderschöne Landschaften und steuert Meisterwerke der Zimmermeisterkunst und Holzbautradition an.
Als erstes wollen wir euch den «Simmentaler Hausweg» vorstellen. Er führt von Wimmis am Eingang des Simmentals über gut 20 Kilometer bis nach Boltigen. Und seine 39 prächtigen Häuser zeugen vom Reichtum, welchen Export und Zucht der Simmentaler Kühe im 17. und 18. Jahrhundert ins sonnige Bergtal trieben.
Im direkten Anschluss an den Simmentaler Hausweg führt der «Obersimmentaler Hausweg» von Boltigen bis nach Lenk im Simmental. Nicht verpassen solltet ihr das «Heimathus» in Zweisimmen, wo ihr Gelegenheit habt, ein typisches Simmentaler Haus von innen zu sehen.
Einen weiteren Hausweg findet ihr im Diemtigtal, einem idyllischen Seitental des Simmentals. Eigentlich sind es drei Wege, von denen euch jeder einzelne die hausgewordenen Auswüchse von florierendem Viehhandel und erfolgreicher Pferdezucht zeigt.
Unser letzter Hausweg schliesslich führt euch an den Fuss der Blüemlisalp nach Reichenbach im Kandertal. Der gut 4-stündige Rundweg macht euch auf Häuserseite mit dem «Frutigtyp» bekannt und verwöhnt mit herrlichen Ausblicken in die Natur.
Klingt gut? Dann klickt hier und findet alles heraus über die einzelnen Wege und die Anfahrt per öV.