Das ist der neue deutsche Bundestag
So stark wie diesmal hat sich das deutsche Parlament seit Jahrzehnten nicht mehr verändert. Fünf Besonderheiten des neuen Bundestags.
Das Wichtigste in Kürze
- Der neue Bundestag ist das grösste Parlament der Welt.
- Das Durchschnittsalter der Abgeordneten ist ein wenig gesunken.
- Der Frauenanteil ist ebenfalls gesunken – bei der AfD sind es nur elf Prozent Frauen.
Zum 19. Mal seit 1949 konstituiert sich an diesem Dienstag
ein neuer Bundestag. Im Vergleich zur letzten Wahlperiode ist das Parlament um
einiges grösser, viel bunter, männlicher und ein klein wenig jünger geworden.
So gross wie nie: Der Bundestag ist um 12 Prozent
gewachsen, von 631 auf 709 Mitglieder. Damit ist er der grösste Bundestag aller
Zeiten und auch das grösste demokratische Parlament weltweit.
Rechte Newcomer: Die AfD ist seit 1990 der erste Neuling.
Mit ihr ist erstmals seit 1961 auch wieder eine Partei rechts von CDU und CSU
im Bundestag.
Leichte Verjüngung: Das Durchschnittsalter der
Abgeordneten ist von 49,7 auf 49,4 Jahre gesunken. Die jüngste Fraktion hat die
FDP mit einem Alter von durchschnittlich 45,8 Jahren, die älteste die AfD mit
50,7 Jahren.
Der Junior: Jüngster Abgeordneter ist Roman Müller-Böhm
von der FDP mit 24 Jahren.
Weniger Frauen: Mit 30,7 Prozent ist der
Anteil der Frauen im Bundestag so gering wie seit der Wahlperiode 1994 bis 1998
nicht mehr. Nach einem kontinuierlichen Anstieg seit 1972 (nur sechs Prozent
Frauen) gibt es damit erstmals wieder einen deutlichen Einbruch beim
Frauenanteil. Immerhin gibt es in den Fraktionen von Grünen (58 Prozent) und
Linken (54) mehr Frauen als Männer. In der AfD-Fraktion sind dagegen nur 10 von
92 Abgeordneten Frauen.